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Gastgeberin Nadja Schuler ist als «Köchin des Monats» ausgezeichnet worden. Nach den Turbulenzen und Unsicherheiten der letzten Monate freut sich die 33-jährige umso mehr über diese Ehre.
Was für eine wunderbare Bestätigung für ihre Arbeit: Nadja Schuler vom «Hirschen» in Villigen ist von Gault Millau als «Koch des Monats» ausgezeichnet und neu mit hervorragenden 15 Punkten bewertet worden. Die aufgestellte Gastgeberin kann es selber noch immer kaum glauben. «Das ist eine Riesenüberraschung», sagt sie mit einem Lachen. Von der Neuigkeit habe sie am Samstag von ihrer Mutter erfahren. Zuerst habe sie an eine Verwechslung gedacht.
Die 33-jährige Köchin steigt damit in die absolute Aargauer Top-Liga auf. Über gleich viele Punkte verfügen nur noch das «Rosmarin» in Lenzburg sowie der «Schlossgarten» in Schöftland. Nach den Turbulenzen in den letzten Monaten sei diese Auszeichnung umso schöner, fährt Nadja Schuler fort.
Rückblick: Ende 2018 musste sie sich – damals hochschwanger mit dem zweiten Kind – unerwartet nach einem neuen Koch für ihr Restaurant umsehen. Zudem wurde in Villigen bekannt, dass der «Hirschen» verkauft werden soll. Die Zukunft des bekannten Gault-Millau-Restaurants stand auf dem Spiel.
Im April dieses Jahres war die Erleichterung dann gross: Nadja Schuler und ihr Partner Stephane Wirth gaben bekannt, dass sie die markante Liegenschaft an der Hauptstrasse kaufen und das etablierte Lokal weiterführen können.
Auch wenn sie überhaupt nicht mit dieser Gault-Millau-Bewertung gerechnet hätten, nähmen sie diese natürlich sehr gerne an, stellt Nadja Schuler gut gelaunt fest. Ohne ihr Team mit ihrer Sous-Chefin Sarah Bumann – «sie leistet einen fantastischen Job» – wäre ein solcher Erfolg aber nicht möglich gewesen, betont sie.
Dass Köchin Nadja Schuler und Gastgeber Stephane Wirth im «Hirschen» mit Leidenschaft am Werk sind, habe sich schon längst herumgesprochen, führen die Gault-Millau-Tester in ihrer Bewertung aus. «Dass die Chefin am Herd allerdings immer noch eine Schippe drauflegt, das freut uns.»
Ihre Küche sei noch einen Tick variierter und verspielter geworden, fügen die Feinschmecker an. «Ein Gedicht sondergleichen war das konfierte Kabeljaurückenfilet auf Randen-Kokoscurry mit Gerste, dem etwas Limette, Zitronengras, Kochbanane und Kartoffeln den besonderen Kick gaben – eine rundum gelungene Kombination.»
Auf die Bewertung habe sie einige schöne Reaktionen erhalten, sagt Nadja Schuler. Sie will nun auf dem eingeschlagenen, erfolgreichen Weg weiterfahren und in ihrem Lokal auch künftig setzen auf frische, qualitativ hochstehende Produkte aus der Region, auf eine behutsame Zubereitung, auf das sorgfältige Abschmecken und Anrichten – ohne allzu viel Schnickschnack.
Der «Hirschen», der laut Gault Millau manchmal etwas laut, aber immerzu heimelig ist, soll weiterhin allen offen stehen, ein Restaurant sein, in dem auch ein Cordon bleu oder ein Fitnessteller zu haben sind. «Das ist uns wichtig», hebt Nadja Schuler hervor.