Premiere in der Galerie der Jugendfestträume im Salzhaus begeistert die Gäste.
Trommelwirbel, Tagwache, duftendes Tannechries, Tänze, Tüschle, Blumenkränze und Brugger Lied: Die Organisatoren des Alternativprogramms zum Brugger Jugendfest 2020 haben im Vorfeld viel versprochen und bei der Premiere mit Livelesung am Montagabend noch mehr geboten, als die meisten erwarteten. Rund 45 angemeldete Gäste haben pro Gratis-Aufführung Zutritt zum Brugger Salzhaus. Der Raum ist mit runden, bunten Teppichen ausgelegt und mit hängenden Blumen, Sträusschen und Laternen von Künstlerin Jacqueline Weiss geschmückt worden. In dem es sich die Besucherschar auf den mit dem erforderlichen Sicherheitsabstand aufgestellten Holz-Drehstühlen bequem macht, kommt bei gedimmtem Licht gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre auf.
Ob mit oder ohne Handy zwischen den Fingern, hängen die Gäste während gut einer Stunde vor allem ihren Gedanken nach, drehen sich auf dem Stuhl, richten den Blick auf eine der Leinwände und hören der Lesung sowie der Musik zu. Gezeigt werden unter anderem Sequenzen aus dem Film «Brugg – euses Städtli» aus den Jahren 1956 und 2016 von Armin und Max Gessler, der in der vollen Länge am Mittwoch und Donnerstag insgesamt fünfmal im Cinema Excelsior gezeigt wird.
Der designierte diesjährige Jugendfestredner und Schriftsteller Urs Augstburger liest mit Moderatorin Monika Schärer und Comedian Sven Furrer in drei Abschnitten aus der Geschichte «Alinas Jugendfestidee» vor. Darin geht es um ein rosarotes und ein weisses Haarband, das Jugendfest in Zeiten von Corona, Videogespräche zwischen der 9-jährigen Alina und dem Ersatz-Grossvater Jakob Matter, den Drohneneinsatz beim Tüschle, eine verliebte Mutter und Ferien in Frankreich.
Besonders beeindruckend ist, wie ideenreich sich die Brugger Schülerinnen und Schüler in so kurzer Vorbereitungszeit via Videosequenzen an der Galerie der Jugendfestträume beteiligt haben. Mit Schutzmasken und passenden «Dis Tanz»-Shirts werden Tänze vorgetragen und über den Rutenzug-Tag nachgedacht. «Ich hätte an diesem Tag lieber frei als so viel Programm, wo ich mitmachen muss», sagt ein Schüler. Oder: «Jugendfest, ich vermisse dich, ohne dich mag ich den Sommer nicht.» All diese Elemente hat Videokünstler Andi Hofmann zu einem Gesamtwerk zusammengefügt. Auf der Bühne hinter der Leinwand sorgen Hanspeter Stamm, Robbie Caruso und Hendrix Ackle für den passenden Sound. «Das war jetzt wirklich sehr toll und hat sich gelohnt», sagt eine Besucherin beim Verlassen des Salzhauses.