Die Gemeindeversammlung in Villnachern entscheidet über einen Kredit von 190'000 Franken für den Gestaltungsplan «Arbeitszone Annamatt».
Es war ein langes und komplexes Verfahren: Mittlerweile aber ist die Arbeitszone Annamatt in Villnachern rechtskräftig. Gegen diese hatte sich Pro Natura gewehrt. Im Juni des vergangenen Jahres hat das Verwaltungsgericht die Beschwerde der Naturschutzorganisation dann abgewiesen – und somit die von der Villnacherer Stimmbevölkerung sowie vom Regierungsrat genehmigte revidierte Bau- und Nutzungsordnung in allen Punkten gutgeheissen. «Somit stehen dem Gewerbe von Villnachern neue Entwicklungsmöglichkeiten offen», stellte der Gemeinderat danach fest.
Das Areal nahe der Aare am östlichen Dorfrand weist eine Gestaltungsplanpflicht auf. Als Grundeigentümerin hat die Gemeinde die Pflicht, die Arbeitszone Annamatt zu erschliessen und zu entwickeln. Für die Planung steht an der kommenden Gemeindeversammlung ein Kredit von 190'000 Franken zur Diskussion.
Der Gestaltungsplanungsperimeter «Annamatt» umfasst die frühere Spezialzone sowie mit dem Schopf nördlich der Abwasserreinigungsanlage (ARA) einen ehemaligen Teil der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen.
Nach der Kreditgenehmigung sind ab diesem Sommer das Submissionsverfahren und die Vergabe vorgesehen, ab Herbst die Vorbereitung des Planungsprozesses sowie die Planungsvereinbarung, führt der Gemeinderat zum Vorgehen aus. Ab Winter könnte das Richtprojekt erarbeitet werden, sodass der Entwurf des Gestaltungsplans nächstes Jahr vorliegt.
Weiter entscheiden die Stimmberechtigten am Mittwoch, 22. Juni, über die Kreditabrechnung für die Gesamtrevision Nutzungsplanung, den Baurechtsvertrag mit der Axpo für die Parzelle hinter der ARA sowie die Jahresrechnung 2021.
Diese schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 938'400 Franken ab. Budgetiert war ein Verlust von 348'300 Franken. Das sehr gute Ergebnis ist aber mit Vorsicht zu geniessen, hält der Gemeinderat fest. Entstanden sei der Ertragsüberschuss hauptsächlich durch den einmaligen Buchgewinn aus der Aufwertung der Arbeitszone von 1,1 Mio. Franken.
Zum besseren Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit geführt haben gemäss Behörde: der Mehrertrag aus Gemeindesteuern, der Beitrag der Gemeinnützigen Genossenschaft an die Sanierung der Verwaltung, die bereits getätigten Verkäufe der Feuerwehr oder die Reduktion der Pflegekosten. Auch im Bereich Soziale Sicherheit ist ein Minderaufwand zu verzeichnen.
Unter «Verschiedenes» will der Gemeinderat unter anderem informieren über das Schwimmbadareal, den Stand der Fusionsgespräche mit Brugg, das Abfallproblem an der Aare oder die Verkehrssituation Wildischachenstrasse.
Gemeindeversammlung Mittwoch, 22. Juni, 20.15 Uhr, Turnhalle.