Brugg
Verkehr soll wieder rollen auf Habsburgerstrasse

Der Brugger SVP-Einwohnerrat Thomas Salm setzt sich für eine Öffnung der Habsburgerstrasse für den allgemeinen Verkehr ein – raschmöglichst.

Michael Hunziker
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Ende 2014 wurde das Zubringer-Regime eingeführt auf der Habsburgerstrasse. Zur Kontrolle kam eine mobile Überwachungskamera zum Einsatz.mhu/Archiv AZ

Ende 2014 wurde das Zubringer-Regime eingeführt auf der Habsburgerstrasse. Zur Kontrolle kam eine mobile Überwachungskamera zum Einsatz.mhu/Archiv AZ

Michael Hunziker

Um den Durchgangsverkehr aus den Wohnquartieren zu verbannen, wurde Ende 2014 auf sechs Parallelstrassen im Brugger Westquartier ein Zubringer-Regime eingeführt. Für viel Unmut gesorgt hat in der Folge das Fahrverbot auf der Habsburgerstrasse – samt der mobilen Überwachungskamera, die zur Kontrolle zum Einsatz kam. Im Februar 2017 lancierte ein Westquartier-Bewohner eine Petition auf der Online-Plattform petitio.ch und forderte die Aufhebung des Fahrverbots.

Konzept aus letztem Jahrtausend

Jetzt nimmt SVP-Einwohnerrat Thomas Salm einen neuen Anlauf und lädt den Stadtrat ein, «die Wiederöffnung der Habsburgerstrasse für den allgemeinen Verkehr rasch möglichst umzusetzen». Denn sowohl der Stadtrat als auch der Einwohnerrat seien dafür da, begründet Salm in seiner Petition, die benötigten Dienstleistungen und Infrastrukturen für die Bürger zu erstellen und zu pflegen sowie Fehlentwicklungen zu korrigieren. Allerdings: «Diese Aufgaben wurden in den letzten Jahren leider nicht mehr im Sinn und Geiste der Brugger Bürger ausgeführt. Vielmehr wurde versucht, ideologische Konzepte aus dem letzten Jahrtausend umzusetzen.»

Salm erinnert an das Referendum gegen Tempo-30-Zonen auf den Gemeindestrassen. Diesen Februar schickte die Stimmbevölkerung an der Urne den Kredit klar bachab – und mit ihm auch «die dahinterstehende Ideologie», so Salm.

Nicht mehr zu verantworten

Es kann nicht sein, argumentiert der SVP-Einwohnerrat weiter, dass eine Handvoll Anwohner eine Durchgangstrasse in eine Privatstrasse umwandeln kann, ohne dabei jegliche Kosten zu übernehmen. «Wir erwarten von unseren Mitbewohnern ebenso auch Solidarität beim Tragen von Verkehrslasten.»

Gerade in der heutigen Zeit sei es nicht mehr zu verantworten, durch Kappung direkter Routen unnötigen Umgehungsverkehr und Schadstoffemissionen zu verursachen, fährt Salm fort und nennt das Stichwort Klimawandel. Zudem werde der rasanten Entwicklung bei der Sicherheitstechnologie in den neuen Fahrzeugen keinerlei Rechnung getragen. Sämtliche Beruhigungsmassnahmen seien dann sowieso obsolet.