Verkehr
SBB schaffen Parkuhren ab – bald ist es auch in Brugg und Schinznach-Bad so weit

Bargeldloses Bezahlen per App soll bei den öffentlichen Parkplätzen der Eisenbahngesellschaft gang und gäbe werden. Auch die Pandemie trug zum Wechsel bei.

Maja Reznicek
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Die Parkuhren für die öffentlichen Parkplätze der SBB sind bald Geschichte – auch in Brugg.

Die Parkuhren für die öffentlichen Parkplätze der SBB sind bald Geschichte – auch in Brugg.

Maja Reznicek

Über 15 bis 20 Jahre haben die Parkuhren teilweise auf dem Buckel. «Sie erreichen damit das Ende ihrer Lebensdauer», erklärt Sabrina Schellenberg, SBB-Mediensprecherin. Darum sollen die physischen Parkkassen für die öffentlichen Parkplätze der Eisenbahngesellschaft, insbesondere die R+Rail-Parkplätze, weichen und durch eine bargeldlose Zahlungsmethode ersetzt werden.

Gemäss Website der SBB gibt es im Bezirk Brugg fünf Standorte mit einem Park-and-Rail-Angebot. Nicht alle betrifft aber die Umstellung: In Lupfig und Villnachern handelt es sich gemäss Schellenberg um kostenlose Anlagen. In Birr hingegen liegen die Parkplätze auf Gemeindegebiet und können nur mit deren Gratisparkkarte benutzt werden.

Anders verhält es sich an den Bahnhöfen Brugg und Schinznach-Bad. Die Mediensprecherin sagt:

«Voraussichtlich wird die Umstellung bis Herbst 2022 vollzogen sein.»

Für das Bezahlen der Parkplätze soll danach die SBB-P+R-App zum Einsatz kommen. Diese lasse sich auf über 30’000 dieser Parkplätze einsetzen, und alle 150’000 Parkplätze von Parkingpay seien ebenfalls integriert.

Die Umstellung betrifft auch Schinznach-Bad.

Die Umstellung betrifft auch Schinznach-Bad.

Severin Bigler

Schellenberg spricht sich für die Einfachheit der App, die mit dem Swiss-Pass-Login funktioniert, aus: «Hat der Kunde schon einmal ein Ticket auf sbb.ch oder mit der SBB-Mobile-App gelöst, so muss er sich für die Bezahlung des Parkvorgangs nur noch einmalig einloggen.»

Zudem könne über die Applikation die Parkdauer von überall her verlängert werden. Ausserdem sei es ihr möglich, über die Geolokalisation den nächstgelegenen Parkplatz zu finden.

Wer mit Bargeld zahlen will, muss Tagesticket lösen

Das Alter der Parkuhren ist nicht der einzige Grund für die Umstellung. Schellenberg erklärt:

«Bargeldloses Bezahlen entspricht einem grossen Kundenbedürfnis.»

Die Pandemie habe dieses weiter verstärkt. Eine Kreditkarte sei für die Nutzung der App nicht nötig: Gemäss Schellenberg lassen sich als Zahlungsmittel auch etwa Reka oder die PostFinance-Card hinterlegen.

Was ist aber mit Personen, die kein Smartphone besitzen? Wer weiterhin mit Bargeld zahlen möchte, so die Mediensprecherin, könne dies am Schalter oder Billettautomaten. Beim Automaten gibt es eine klare Einschränkung. Es sind nur Tagestickets lösbar.

Wer die P+Rail-Parkplätze nutzt, soll auch eine Zugfahrt machen, sagen die SBB.

Wer die P+Rail-Parkplätze nutzt, soll auch eine Zugfahrt machen, sagen die SBB.

zvg

In der App können einzelne Stunden gebucht werden. Schellenberg begründet dies damit, dass die «P+Rail-Parkplätze für Kundinnen und Kunden vorgesehen sind, welche die Auto- mit einer Zugfahrt kombinieren und die damit in der Regel erst nach ein paar Stunden zurückkehren».

Ausserdem sei die Nachfrage nach Parktickets für einzelne Stunden an vielen Standorten nur gering. «In den meisten Fällen erreicht man bereits nach vier bis fünf Stunden den Tagestarif.» Gemäss App liegt das Tagesticket bei 12 Franken in Brugg bzw. 5 Franken in Schinznach-Bad. Für eine Stunde zahlt man 2 Franken bzw. 50 Rappen. Online wird automatisch der Tagestarif verrechnet, wenn dieser über die stundenweise Buchung erreicht wird.