Startseite
Aargau
Brugg
Die Belagsarbeiten auf der Kantonsstrasse zwischen Brugg und Schinznach-Bad boten am Samstag eine ganz besondere Szenerie. Auch in Holderbank wurde die Strasse saniert - mit hunderten Tonnen Asphalt.
Ein heftiger Gewitterregen prasselt vom Himmel, vom heissen Boden steigen Dampfwolken hoch und verhüllen die Szene. Nur schemenhaft dringen starke Lichter durch diese Nebelbank zwischen Brugg und Schinznach-Bad. Erst beim Näherkommen werden die Konturen von Menschen und Maschinen erkennbar: Es sind Strassenbauer der Knecht Bau AG, die hier die Kantonsstrasse K 112 mit einem neuen Belag versehen.
Geplant war, die Arbeiten schon vor Wochenfrist durchzuführen. Doch dann wurden sie verschoben, weil das vergangene Wochenende trockeneres Wetter versprach. Bei Holderbank präsentiert sich die Situation ähnlich. Hier waren die Strassenbauer der Implenia dabei, die Kantonsstrasse mit einem neuen Belag zu versehen. Obwohl die beiden Baustellen nichts im Zusammenhang stehen, wurde am selben Wochenende gebaut.
Dies erlaubte, die Strasse von Brugg bis Holderbank zu sperren, der Verkehr wurde umgeleitet. Trotz widriger Umstände konnten beide Teams ihre Arbeiten am Samstag und Sonntag ausführen, am Montag rollt hier der Verkehr wieder.
«Wir mussten die Arbeiten unterbrechen und ein Teil des Belages entfernen und neu verlegen», sagt Peter Marti. Der Techniker der Gerber + Partner, Windisch, war für den rund 1,2 km langen Abschnitt zwischen Brugg und Schinznach-Bad zuständig. Zu stark hatte es am Samstagmorgen geregnet, ganze Bäche liefen über die Strasse. Doch schliesslich hörte der Regen auf und die Arbeiten konnten weiter gehen. «Bereits nachts um 2 Uhr hatten die Arbeiter den Haftkleber aufgestrichen», sagt Marti. Der Kleber muss absolut trocken sein, damit die nächste Belagschicht verlegt werden kann. «Ab 7 Uhr haben wir bei guten Bedingungen mit dem Auftragen der Bindeschicht begonnen.»
Von der Brugger Seite her haben die zwei versetzt nebeneinander fahrenden Maschinen auf der ganzen Breite den Belag aufgetragen. Dieser wird in Mülligen aufbereitet und mit grossen Lastwagen auf die Baustellen transportiert. Hinter den Belagsmaschinen haben vier Walzen den Belag verfestigt. «Dank der Vollsperrung können wir einen fugenlosen Belag auftragen», sagt Marti. Damit steigt die Qualität, denn Fugen sind potenzielle Schadstellen.
Am Sonntag wurde mit dem Deckbelag der Bau abgeschlossen. Es galt nur noch, die Dolendeckel auf die Fahrbahnhöhe anzuheben die Fahrbahnmarkierungen aufzumalen. «An den beiden Tagen haben wir je rund 900 Tonnen Belag aufgebracht», sagt Marti. Am Strassenkoffer musste nichts gemacht werden. Der Strassenabschnitt birgt einen meist vergessenen Zeitzeugen: die alte Betonstrasse. Jetzt liegt sie rund 18 cm unter der heutigen Fahrbahn.
«Im März 2017 hatten wir mit den ersten Bauarbeiten begonnen», sagte Rolf Wagner, vom Büro Bodmer Bauingenieure Aarau. Er ist verantwortlich für die rund 1,5 km lange Baustelle bei Holderbank. Im Auftrag der Gemeinde, der AEW Energie AG, der Industriellen Betriebe Wohlen und des Kantons wurden Werkleitungen und Strasse erneuert.
«Den Strassenkoffer mussten wir nur örtlich ersetzen, er ist noch in einem erstaunlich guten Zustand», sagt Wagner. Der Verkehr auf der Kantonsstrasse wurde zeitweise mit einer Lichtsignalanlage wechselseitig geführt. Mit einem letzten Effort haben die Mitarbeiter der Implenia AG über das Wochenende die Fahrbahn fertiggemacht. «900 Tonnen Belag wurden aufgetragen, die Schachtdeckel eingesetzt und Markierungen aufgemalt», sagt Wagner.