Oberflachs
Steinestösser werfen in Oberflachs 40-Kilo-Brocken durch die Luft

Hundert kleine und grosse Steinstösser nahmen an der 19. Aargauer Kantonalen Steinstossmeisterschaft teil. Viel Steinstösser kommen von der Leichtathletik oder vom Handball auf den Geschmack dieses kräftezehrenden Sportes.

Carolin Frei
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Nochmals kräftig in die Hände spucken, bevors losgeht
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Nach jedem Wurf wird der Sandplatz mit dem Rechen bearbeitet
Kurz vor dem Abstoss
Gotte, Grosi und Mutter des amtierenden Schweizermeisters Simon Hunziker
Zuschauer am Final
Ein Sportler beim Steinstoss
Zuschauer beim Final
Der amtierende Schweizermeister Simon Hunziker in action
Ein Junior beim Steinstossen (2)
Steinstossmeisterschaft in Brugg
Simon Hunziker, der amtierende Schweizer Meister im Steinstossen, war auch Mitorganisator der Meisterschaft in Oberflachs. carolin frei

Nochmals kräftig in die Hände spucken, bevors losgeht

Carolin Frei

Am Samstag, kurz vor 16 Uhr wird die Traube von Zuschauern, die sich rund um den Sandplatz auf der Sportanlage scharen, immer grösser. Kein Wunder, den Final der 19. Aargauer Kantonalen Steinstossmeisterschaft in Oberflachs will niemand verpassen. Erst wärmen sich die Sportler noch auf; stossen ein paar Probesteine. Viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr, bevor der Startschuss zum Final fällt. Da und dort ist eine gewisse Anspannung zu spüren. Die erste Hürde ist zwar geschafft, nun gilt es aber, unter den Finalteilnehmern den Besten zu küren.

16 Uhr, der Final startet. Unter ihnen ist auch der amtierende Schweizermeister, Simon Hunziker aus Herznach. Er setzt den Stein auf die rechte Schulter, hält den linken Arm in die Höhe und konzentriert sich für einen Moment. Dann setzt er mit einem Trippling zum Start an. Sein Wurf landet knapp vor den Füssen der Zuschauer, die sich bis zum Rand des Sandplatzes heran gewagt haben. Applaus wird ihm zuteil.

Aber auch die anderen Finalteilnehmer geben alles, platzieren ihre Steine gut im Sand. Stein um Stein wird gestossen, von Damen und Herren, Mädchen und Knaben sowie auch Senioren. Die Steine, die zum Einsatz kommen, wiegen zwischen 4 und 40 Kilo. Um 17.30 Uhr wird die letzte Wurflänge gemessen, bevor es in die Halle zum Rangverlesen geht.

Wie trainiert man das Steinstossen eigentlich? «Die Bahn wird in zwei Distanzmarken eingeteilt», sagt Walter Leimgruber, Coach des STV Stein. Die erste Marke sollte man in sieben Gehschritten erreichen, die zweite in weiteren neun. Dies sei die Basis, auf der die Sportler ihre eigene Lauf-Technik aufbauen. Der Stein wird während des Spurts an die Wange gedrückt. Die leichteren Steine stösst man mit einer, die schweren dürfen mit beiden Händen gestossen werden. «Die meisten finden über die Leichtathletik oder über den Handballsport zu dieser Disziplin», sagt Leimgruber.

Diese beiden Sportarten seien eine gute Grundlage dafür. «Ich trainiere zweimal die Woche Leichtathletik», sagt die 15-jährige Nadja Heimann aus Stein. «Am 2. Tag ist dann jeweils das Steinstossen dran». Seit gut vier Jahren ist sie bei dieser Disziplin mit von der Partie, was ihr grossen Spass bereitet. Sie hat auch diverse Medaillen geholt. Ebenfalls grossen Spass am Steinstossen haben David (16), Flavio (14) und Patrick (15) vom STV Stein. «Einmal die Woche haben wir ein Extra-Training», betonen sie. Da werde dann an der Lauf- und Stosstechnik gefeilt.

«Die meisten der gegen 100 Teilnehmer kommen aus dem Fricktal und der Region Brugg», sagte Mitorganisator Simon Hunziker. Für die Durchführung der 19. Steinstossmeisterschaft zeichnete der Turnverein Oberflachs verantwortlich. Auf seiner Sportanlage wurde die Meisterschaft ausgetragen.