Steinbruch Auenstein
Statt Sprengungen: Jura Cement testet gewaltige Felsfräsmaschine

Als Alternative zum konventionellen Abbau mit Sprengungen testen die Jura Cement Fabriken im Steinbruch Jakobsberg-Egg in Auenstein eine europaweit einzigartige Hightech-Maschine. Jetzt ist der 112-Tonnen-Koloss der Bevölkerung vorgestellt worden.

Philipp Zimmermann
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Erst kürzlich hat es der Aargauer Grosse Rat zugestimmt: Der Steinbruch Jakobsberg-Egg auf dem Areal der Gemeinden Auenstein und Veltheim wird erweitert und damit zu einem Abbaugebiet von kantonaler Bedeutung. Nun müssen die beiden Gemeindeversammlungen noch ihre kommunale Nutzungsplanung anpassen.

Die Betreiber des Steinbruchs, die Jura Cement Fabriken (JCF), haben sich verpflichtet, alternative Abbaumethoden zu testen. Denn Sprengungen im Steinbruch verursachen Erschütterungen und Druckwellen sowie der Staub- und Lärmimmissionen. Anwohner haben sich deshalb gegen die Erweiterung gewehrt. Auch die Gemeinderäte verlangen weniger Lärm, Staub und Erschütterungen. Die JCF bauen im Steinbruch Kalk und Mergel ab. Damit wird Zement produziert.

«Einmalig in Europa»

Diesen Forderungen will die JCF nachkommen. "Unser Ziel ist ein Drittel weniger Emissionen", sagte Marcel Bieri, Leiter Produktion Zement Schweiz, bei einer öffentlichen Vorführung am Freitagnachmittag. Rund 50 Personen aus der Bevölkerung die Gelegenheit, um eine sogenannte Felsflächenfräse des US-Herstellers Vermeer zu begutachten.

"Es handelt sich um eine einzigartige Maschine", sagte Bieri. "Sie ist einmalig in Europa." Ab März 2016 hatte das Unternehmen für ein halbes Jahr eine Bodenfräse des deutschen Herstellers Wirtgen getestet.

Schallgedämmter Staubsauger

Der 112-Tonnen-Koloss wird seit März für sechs Monate im Steinbruch getestet. Bei der Vorführung machte er so wenig Lärm, dass sich niemand der Zuschauer, die aus zirka Meter Entfernung zuschauten, die Ohren zuhalten musste. Bis zu einem halben Meter Kalk oder Mergel schleift die Bodenfräse bei einem Arbeitsgang ab.

Laut Bieri sollen nicht nur die Anwohner, sondern auch die Mitarbeitenden von den geringeren Emissionen profitieren. Die Bodenfräse sei schallgedämmt. Modernste Filter würden dafür sorgen, dass die Maschine möglichst wenig Russ absondert. Eine Saugvorrichtung unterbinde den Staubflug.