Bezirk Brugg
So haben die Gemeindeversammlungen am Freitagabend entschieden

In Mülligen kam es zu einer langen, aber fairen Diskussion bezüglich Erweiterung des Kiesabbaus im Gebiet Lindenacher Ost. Und die Mönthaler würdigten die Finanzabteilung mit Applaus, obwohl eine Steuerfusserhöhung von 8% traktandiert war.

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Kieswerk Mülligen

Kieswerk Mülligen

Michael Hunziker

Birrhard

Von den insgesamt 531 Stimmberechtigten in Birrhard fanden sich am Freitagabend 46 an der Gemeindeversammlung ein. Sie genehmigten sämtliche Traktanden praktisch diskussionslos und grossmehrheitlich. So sagten die Anwesenden Ja zur Übernahme von 11% der Aktien der neu gegründeten Haus Eigenamt AG, den dazugehörigen Aktionärsbindungsvertrag und die Leistungsvereinbarung. Gutgeheissen wurden ebenso die Anpassung des Gemeindevertrags für die Bauverwaltung Eigenamt, die Anpassung der Satzungen für den Friedhofverband Eigenamt sowie das Budget 2019 mit einem Steuerfuss von 115%. Anschliessend informierte der Gemeinderat noch über bevorstehende Anlässe und über den Schulhaus-Umbau, unter anderem über die installierte Solaranlage. (jam)

Mönthal

An der Gemeindeversammlung haben die Stimmberechtigten – von 298 waren 45 anwesend – die im Budget 2019 veranschlagte Steuerfusserhöhung um 8% auf 115% diskussionslos genehmigt. Die Finanzverwaltung erhielt für die detaillierten Ausführungen zum Finanzplan gar Applaus. Gutgeheissen wurde zudem der Verpflichtungskredit von 80 000 Franken für den Ersatz des Brenners der Heizung im Schulhaus und der Verpflichtungskredit von 180 000 Franken für den Ersatz der Fenster in Turnhalle, im Schulhaus und im Gemeindehaus sowie für die Estrichdämmung des Schulhausbodens. Stimmen aus dem Saal befürchteten allerdings, dass nun viel Geld ins Schulhaus gesteckt wird – die Räume darin werden vermietet –, um es bald zu verkaufen. Diese Bedenken konnte der Gemeinderat zerstreuen. Genehmigt wurde weiter der Verpflichtungskredit über 70 000 Franken für eine Unterflursammelstelle. (jam)

Lupfig

89 Stimmberechtigte von insgesamt 2103 – das entspricht einer Beteiligung von 4,2% – genehmigten an der Gemeindeversammlung sämtliche Traktanden. Praktisch einstimmig sagten die Anwesenden Ja zum neuen Gemeindevertrag Bauverwaltung Eigenamt, zu den Satzungen des Friedhofverbands, zum Zusammenschluss der Abwasserverbände Kläranlage Brugg-Birrfeld und Sammelkanal Birrfeld, zu der Übernahme von 48% der Aktien der Haus Eigenamt AG (inklusive Aktionärsbindungsvertrag und Leistungsvereinbarung), zum Kredit von 90 000 Franken für das Dorffest Birr-Lupfig, zum Kredit von 300 000 Franken für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland, zu den beiden Kreditabrechnungen sowie zum Budget 2019 mit einem Steuerfuss von 92%.

Letztlich genehmigt haben die Stimmberechtigten auch das Traktandum 7 zur Teiländerung der Nutzungsplanung Kulturland im Gebiet Lindenacher Ost inklusive Genehmigung des Anhangs «Materialabbauzone». Weil an der Gemeindeversammlung in Mülligen dasselbe Thema traktandiert war (siehe nachfolgender Text), stellte ein Anwesender den Ergänzungsantrag, dass die Genehmigung nur gilt, wenn Mülligen ebenfalls Ja sagt. Dieser Ergänzungsantrag wurde von der Versammlung gutgeheissen. (jam)

Mülligen

Das Traktandum Kiesabbau Lindenacher Ost wurde am Freitagabend mit Spannung erwartet. Die Holcim Kies und Beton AG plant die Erweiterung in diesem Gebiet, weil die Kiesvorräte im heutigen Materialabbaugebiet «Eichrüteli» in Mülligen bald erschöpft sind. Ab 2019 sollen in drei Etappen insgesamt 5,4 Mio. Kubikmeter Rohmaterial gewonnen werden. Bereits im Vorfeld der Gemeindeversammlung sorgte das Thema für Gesprächsstoff im Dorf. Diskutiert haben dann die 148 anwesenden Stimmbürger – von insgesamt 738 – lange, aber sehr fair. Das Geschäft wurde dann – mit 99 Ja zu 40 Nein – an den Gemeinderat zurückgewiesen. Die IG Mülligen-Birrfeld, die den Erweiterungsplänen seit längerem kritisch gegenüber steht, bezeichnete das Angebot der Holcim für die Entschädigung als zu niedrig. Der Gemeinderat erhielt den Auftrag, mit der Holcim einen besseren Vertrag auszuhandeln. Genehmigt haben die Stimmberechtigten hingegen mit grosser Mehrheit die Stellenplanerhöhung in der Gemeindeverwaltung, die Teilrevision des Abwasserreglements, die Kreditanträge für das Pumpwerk Werd, die Sanierung der Mischwasserleitung und den Ersatz der Trinkwasserleitung in der Stockfeldstrasse sowie am Schluss noch das Budget 2019. (jam/mhu)