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Für einmal durften Kinder ganz legal ein Auto bemalen – erst noch das einer Lehrerin. Jetzt prangt auf dem 20-jährigen Auto von Deborah Müller, Primarlehrerin an der Schule Habsburg, Fische und eine Wasserschildkröte.
Es war ein besonderes Kunstwerk, das gestern Nachmittag im Beisein vieler Eltern vor dem Schulhaus in Habsburg eingeweiht wurde: ein altes Auto, neu bemalt mit einer ganzen Reihe von Fantasiefischen und einer Wasserschildkröte. Sozusagen ein fahrendes Aquarium, das nunmehr «der Kunstwelt präsentiert wurde», wie es auf dem Einladungsschreiben hiess.
Deborah Müller, welche neben Vosde Mooij die 1. bis 6.Klasse Primarschule in Habsburg unterrichtet, träumte schon länger davon, mit einem fröhlich wirkenden «Untersatz» die Strassen zu befahren. Und da ihr Auto bald 20 Jahre «auf dem Buckel hat», wäre auch eine weniger gelungene Malaktion kein Unglück gewesen.
Doch es kam ganz anders: «Mit Feuereifer und Megaspass», so die Lehrerin, gingen die 17 Schülerinnen und Schüler ans Werk, jedes von ihnen durfte – nach vorgängig angefertigten Entwürfen – am Dienstag mit Acrylfarben einen eigenen Fantasiefisch auf ihr Auto malen. So entstand ein wunderschönes, originelles wie farbenprächtiges Werk, sehr zur Freude auch der Lehrerin und der bei der Einweihung anwesenden Mütter.
Deborah Müller warnte die Kinder allerdings, nun nicht auch noch das Auto der Eltern und Nachbarn zu bemalen. Mit einem Glas Süssmost stiessen Gross und Klein auf den Erfolg an. Wie Schulpflegepräsidentin Sabine Ulmer gegenüber der az erwähnte, stehen die Aussichten für den Erhalt der Habsburger Primarschule gut. Im nächsten Jahr wechseln zwar 4 Kinder in die Oberstufe in Windisch, doch 4 Kinder werden aus dem Kindergarten in die Schule eintreten, sodass der Bestand unverändert bleibt. Die Bautätigkeit hält im Dorf an, es ist mit weiterem Zuzug zu rechnen. In zwei Jahren wird die Schülerzahl auf 22 ansteigen.
Überaus geschätzt werden von den Eltern auch der vom Verein Tagesstruktur Habsburg seit dem Schulbeginn an einzelnen Tagen angebotene Mittagstisch im Gemeindehaus und die vorerst auf einen Nachmittag beschränkte Nachmittagsbetreuung. Und gross eingeschlagen hat auch der neue Spielplatz, der übrigens auch von auswärtigen Schulklassen, die unterwegs zum Schloss sind, mit Begeisterung frequentiert wird.