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Brugg
Amüsante Verse über Geschehnisse aus der Region und darüber hinaus: An der «Värslischmitte» im Salzhaus und im «Laternli» sorgten die Schnitzelbänke für den kreativen Höhepunkt der Brugger Fasnacht
Die Schnitzelbänke sind jeweils der Teil der Fasnacht, bei dem man den Körper gemütlich zurücklehnen und dafür die Lachmuskeln ausgiebig spielen lassen kann. Mit ausgeklügelten Reimen sorgen sie für erfrischendes Lachen, oft über lokale Persönlichkeiten oder Umstände, mit denen man täglich konfrontiert ist.
Der Brugger Stadtrat, die Windischer Schulpflege oder die öde Altstadt: Alles wird zur Lachnummer. Nebst dem Gastauftritt der Gruppe «Ultimo Giro» aus Baden sind fünf Schnitzelbänkler aus Brugg und Windisch aufgetreten. Hier ist eine Auswahl ihrer Verse:
Luzi Stamm und sein Kokainkauf
Am Zischtigobig bin ich z’Bern uf d’Gass
die Schnitzelbank go probe,
en Stamm-Gast lost mer zue
und er frogt mi au nach Droge.
Eis Gramm, meh han i ned debi.
Ich vertröschte ihn uf de Fritig.
Und de Luzi macht es Drama drus
und täderlets de Zitig.
Über die Hornkuh-Initiative
Det äne am Bärgli det staht e bruni Chue,
ich säg si sell mol Güügge ond los ere zueh,
doch ghör ich kes Horne es bliib alles still,
ich glaub dass die Chue ihri Horn gar ned will.
Ich weiss au wieso d’Chüe so Glogge a hönnd,
das esch well die Hörner be allne ned göhnd.
Zu den Brugger Gemeindefusionen
Lauffohr ond Alteburg sind lengschtens annektiert,
Umike, Schinznach-Bad sind au glii integriert,
Bözberg ond Rinike, das wörd doch au no passe,
wenn nor d’Ändlager-Frog ned wär,
es esch zom hasse.
Ich glaub au Villige ond Mandach wäred z’haa,
ond s’Eigenamt stoht jo scho chli verlohre da.
So hätti Brogg doch ändlech mol echli e Grössi,
gäg Aarau, Bade git mer sech denn kei meh Blössi.
De ganz Bezirk de esch denn zimli fusioniert,
zumindescht deet wos echli passt ond funktioniert,
E 20 Johr sinds nor no 4 Gmeinde wott do findisch,
es sind no Brugg und Thale, s’Müendl
ond no Windisch.
Windisch bleibt arm aber charmant
Wenn ich mol 92zgi be tue-n ich früeh-pangsioniere,
ond zwoi Johr spöter tüend denn
Brugg und Windisch fusioniere,
Doch s’esch ned wohr, ich träume nor,
so zwick mi doch in Arm,
S’esch alls denn no wie früehner:
eis esch rich ond eis het Charme.
Dicke Kinder und die Klimaerwärmung
Dass es schön wird,
müend d Chinder d Täller ufässe.
Dä Spruch, dä muess me langsam vergässe.
Im letschte Summer, do längsch dr an Grind:
E Hitzewälle und dicki Chind.
Die Schulpflege in Windisch
Mer händ d Theme uf unserer Lischte vergliche.
Eistimmig händ mer Windisch
us dr Lischte gstriche.
Do chömme die Artikel
vo dr Schuelpfläg Windisch
und wieder passt uf Windisch chindisch.
Zu viele Cafés und Tempo 30
S Kaffi Mor, s Kaffi Moser und s Kaffi Frei.
In eim Nomittag schaffe mir die drei.
Jetz sind mer gstresst und finde kei Rueh,
es chömme no drei Kaffi in dr Altstadt drzue.
D Abstimmig in Brugg isch leider dure
und mer Wüehlmüüs nach wie vor uf dr Schnuure.
Über d Stroos, es isch zum Flenne,
muesch immer no um s Läbe renne.
Brugger Schnitzelbänkler in Baden
Dr Didi Berger isch e Fantascht.
Dä wünscht Dynamik in Brugg
und vergitzlet fascht.
Drbi wüsse doch die meischte Lüüt:
Brugg blybt Brugg, do änderet nüt.
Aber me muess dringend
dr Didi Berger unterstütze.
Wenn mir alli hälfe, cha s öppis nütze.
S Städtli erlydet sunscht e grosse Schade.
Brugger Schnitzelbänkler singe scho in Bade!
Zum Effingerhof und den fünf Stadträten
S erschte Fabrikgebäude vo dr Stadt
mit sine Usbauetappe finde mer glatt!
Die Wärchstatt über d Nutzig isch zum Lache,
die hätte gschyder uns lo mache.
In dene Etappe chönnt me d Stadtröt platziere,
denn würd wenigschtens echli öppis passiere.
Für d Barbara als Chef muess es sich lohne,
dr blaui Teil gseht us wie e Krone.
In eim vo dene Türmli drin,
do hett sie s Gfüehl vo n ere Königin.
Dr Willi als Pensionierte hett wahnsinnig ztue,
drum schiebe mer ihm dr grüeni Teil zue.
Das isch dr ältischt Teil vom Bau
und dr Willi isch das im Stadtrot au.
Dr Reto, da dynamischi, jungi Maa,
dä cha dä grossi gäli Teil ha.
Will är jo für Bürokratieabbau isch,
macht är im grosse Ruum für alli e Mittagstisch.
Dr Leo als Finanzchef bruucht echli Platz,
im violette Teil bunkeret är dr Stadt ihre Schatz.
Und unde chan är grad ynefahre
mit em vollgstopfte Panzerchare.
Und für dr Jürg, wo gärn überall isch,
sind die beide trennte Teil e chlyne Fisch.
Do cha är vo eim Ort zum andere renne
und überschüssigi Energie verbrenne.
Jetz händ mer no dr letscht Teil z vergäh,
dä cha d Yvonne zum Regiere näh.
Begegnungszone vor der stillen Altstadt
Du Rosi!
Jo Josi?
Hesch scho ghört?
Was?
Sie wänd in der Stadt e Bewegigszone ifüehre!
Du, aber das heisst richtig Begegnigszone!
Nei, weisch, im Neumarkt obe
– dört wo sich alles bewegt......
Aber du wo chunnt denn jetzt die Begägnisregion?
He dänk uf em Eisi!
Aber dört müesstis denn ehner Ruhezone heisse!
Wieso?
He ganz klar – chunnsch i die Zone ine,
denn wirds langsam ruhig und immer stiller,
so quasi als Vorbereitig für das,
was nochher chunnt!
Jäh, meinsch nid öpe d Altstadt?
Doch dört isch es jo totestill....
Zu viele Cafés in Brugg
Wo gömmer en Kafi go neh?
Da chamer efang überall, mer weiss nümme wohee!
Im Fridolin, oder bem Frei?
I der Migros oder bim Mor i der Bäckerei?
Bim Moser oder im Süessbach unde?
Sogar i der Biblio hani en Kafimaschine gfunde!
«Teatime» chasch au mängisch im Odeon ha
und i d Hofstatt chönnte mer au emol gah!
S’Papillon gits au no z’Lauffohr,
aber dasch mer z’wiit
Jetzt, wo’s denn au no das «Stadtklatsch»
nebem Bio-Meier git!
Du, de het glaub au no es Tischli anegstellt,
D’Lina heb sech dert emol en Kafi bstellt.
Si heb denn ned chönne uf de höchi Stuehl ufehocke,
und miteme Kafi im Stoh,
chönntsch mech also ned locke!
Schulpflege, Franziska Roth und das Stadtfest
Das Theater i der Schuelpfleg Windisch
riimt sich praktisch nur uf «chindisch».
Tuet ächt de Kanton det intrigiere
zum d’Schuelpfleg-Abschaffig propagiere?
D’Franziska Roth im Dauerfruscht –
Macht so s’Regiere ächt no Luscht?
Ein Ehrgiiz loht sie ned lo lampe:
E jede Fettnapf ine trampe ...
Das Motto vo dem Brugger Fescht
isch genial, isch eifach s’bescht:
Nach der Beizetour, mit runde Bei,
chunnsch «verfärbt» statt «blau» am Morge hei
Der Doppeladler und das Jagdgesetz
S neue Jagdgsetz isch für d’ Füchs
kei Chance hei do eusi Lüchs
au d’ Bäre si zum Abschuss frei
bi de Wölf – no s’grösser Gschrei
mir 3 vo Brugg – mir tüen do wette
dr Doppeladler isch au nümm z’rette
Das langsame Tempo im Stadtrat
Tempo 30 in eusrer Stadt
findet s Volk aber gar nit glatt
dr Pesche dä isch schurig froh
die Grüene findet – s muesst witergoh
dr Stadtrot will do gar kei Zwang
das Schnäggetempo kennt er scho lang
Pensionierter Polizist Hossli auf dem Restposten
Am Supersale gits viel Rabatt
Black Fryday finde mir au glatt
wo gits Prozänt ? Mir hei kei Rueh
Am Cybermonday – do schlönt mir zue
und jede Tag no de grösser Hit
doch s’Meischte isch jo eifach Shit
Als Räschtposchte und das tuet weh
müend mir dr Repol Hossli neh
Von Königsfelden in die Schulpflege
Stohsch uf am Morge und dänksch ich spinn
mis Läbe brucht e neue Sinn
bisch resischdänt gege Kritik
e heisse Tipp! mach Politik
z Windisch näbe Königsfälde
chasch di grad für d Schuelpfläg mälde
Brugg im Ranking hinter Windisch
im Städtranking ganz wyt hinde
uf Platz 47 – tuesch Brugg dört finde
hinter Windisch und Spreitebach
theoretisch lausig und ganz schwach
doch in dr Praxis – das macht eus warm
Brugg eifach no meh Charme