Das Kinojahr 2018 sei katastrophal gewesen, heisst es landauf und landab, die Besucherzahlen seien dramatisch zurückgegangen. Nicht so in Brugg. Das Cinema Odeon vermeldet Zuschauerrekord und startet zuversichtlich ins 2019.
Als Gründe für das katastrophale 2018 werden das zu schöne Wetter mit dem langen, heissen Sommer samt Fussball-Weltmeisterschaft aufgeführt, genauso wie die Konkurrenz durch die weiteren Freizeitangebote oder die Streamingdienste. Gefehlt habe ausserdem der Mut der Filmemacher – die frischen, frechen Ideen und originellen Stoffe.
Im Cinema Odeon beim Bahnhof in Brugg aber kann keine Rede sein von Krise. Im Gegenteil. Betriebsleiter Stephan Filati äussert sich sehr erfreut über das Kinojahr 2018. Es habe sogar, auch dank dem ersten Open-Air-Kino «Odeonair», ein Zuschauerrekord erreicht werden können.
Die verschiedenen Programmgefässe – wie die Filmreihen zu aktuellen Themen oder die Spezialvorstellungen mit Filmgesprächen – seien bestens angekommen. Ein Überflieger neben den konstant guten Zahlen sei «Wolkenbruch» gewesen im Herbst, die Schweizer Filmkomödie von Regisseur Michael Steiner mit Joel Basman und Noémie Schmidt in den Hauptrollen. Als weitere, auch persönliche Höhepunkte erwähnt der Betriebsleiter die Premierenvorstellungen mit Gästen, die am Film mitgewirkt haben. Selbstverständlich, räumt Filati ein, «gab es schon einige Filme, die allgemein unter den Erwartungen liefen». Der Rekordsommer habe auch dem «Odeon», das über 185 Plätze verfügt, etwas zu schaffen gemacht.
Zuversichtlich ist Filati für das angebrochene Kinojahr 2019. Dieses habe sehr gut begonnen mit «Zwingli», dem Schweizer Film über den Zürcher Reformator. Es folgen weitere Höhepunkte, sagt der Betriebsleiter, und nennt insbesondere die Oscar-Kandidaten «Green Book» und «The Wife». Bei ihm selber sei die Vorfreude gross auf das nächste Open-Air-Kino «Odeonair» im lauschigen Hinterhof sowie – «natürlich» – die neue Herausforderung mit dem Kino «Excelsior» an der Badenerstrasse.
Diesen zweiten, nur wenige hundert Meter entfernten Standort hat Filati zusammen mit seiner Frau Jasmina auf Anfang dieses Jahres übernommen. Zuvor war der Saal mit den 174 Plätzen als «Youcinema» geführt worden. Filatis haben dem Kino wieder den von früher bekannten Namen «Excelsior» verliehen. Es handle sich um eine Ergänzung, eine Bereicherung, sagten sie schon Ende 2018 gegenüber der AZ. Ziel sei es, ein vielseitiges, komplettes Programm auf die Beine zu stellen für Brugg.
«Wir sind sehr zufrieden mit dem Start», sagt Filati nach den ersten, erfolgreichen Wochen. «Es gab viele schöne Reaktionen und auch die Besucherzahlen sind auf einem guten Niveau.» Für 2019, fügt er an, stehen einige vielversprechende Blockbuster auf dem Programm. Auf den Herbst verspricht er zudem einige spannende neue Filmreihen und Programmgefässe.