Oase-Projekt
SP-Politiker wundert sich, warum der Stadtrat zu den Absichten im Aufeld nicht informiert und was die Armee in Brugg vorhat

Oase-Gegner Martin Brügger (SP) vermutet, dass im Aufeld im Rahmen der geplanten Zentrumsentlastung Brugg/Windisch ein Erschliessungsprojekt aufgegleist wird. Er kann sich auch vorstellen, dass die Armee Bauabsichten hat. Die AZ hat nachgefragt.

Claudia Meier
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Die Armee hat im Aufeld in Brugg einen Logistikstandort.

Die Armee hat im Aufeld in Brugg einen Logistikstandort.

Bild: Claudia Meier
(25. August 2015)

Geht es nach dem Kanton, soll künftig eine Strasse zur Zentrumsentlastung zwischen Stadion Au und Logistikbasis der Armee über das Aufeld in Brugg führen und dann die Aare Richtung Windisch unterqueren. Gegen diesen Teil des regionalen Gesamtverkehrskonzepts Ostaargau (Oase) fand am letzten Samstag ein Protestspaziergang statt.

Vor wenigen Wochen hat die Mehrheit der Kommission für Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung (UBV) beschlossen, dem Grossen Rat die Festsetzung der Zentrumsentlastung Brugg/Windisch in den kantonalen Richtplan zu empfehlen.

Martin Brügger (SP) ist Einwohnerrat in Brugg und Grossrat.

Martin Brügger (SP) ist Einwohnerrat in Brugg und Grossrat.

Bild: zvg

Martin Brügger sitzt für die SP in der erwähnten Kommission und hat an diesem Entscheid keine Freude. In einem Leserbrief schreibt der Brugger: «Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich fundamental gegen eine solche Transitstrasse durch unsere Region bin.»

Der Brugger Stadtrat wird im Mai Antworten liefern

Er fragt sich, was der Stadtrat Brugg macht. Der meine wohl immer noch, dass nur durch das Oase-Projekt der Platz zwischen Neumarkt und Bahnhof Nord besser gestaltet werden könne. Zudem wolle die Stadt Brugg offenbar mit der neuen Kantonsstrasse und einem Aufeld-Kreisel ein «Erschliessungsprojekt» Aufeld «günstig» realisieren. Brügger bezieht sich damit auf eine Anfrage von GLP-Einwohnerrat Markus Lang, die laut Stadtschreiber Matthias Guggisberg voraussichtlich Anfang Mai vom Stadtrat beantwortet wird.

«Welche weiteren Entwicklungs- und Bauabsichten hat die Stadt oder vielleicht auch die Armee im Aufeld?», fragt Brügger, der auch im Einwohnerrat sitzt. Der Kanton schreibe in seiner Botschaft, dass es technisch möglich sei, das Tunnelportal in den Nordosten zu verlegen, damit das Aufeld weitgehend geschont werden könne. Brügger ergänzt:

«Da werden Interessen vorangetrieben, die nicht mal dem Einwohnerrat, geschweige denn der Bevölkerung klar sind.»

Für eine Festsetzung im Richtplan durch den Grossen Rat sei das Oase-Projekt weder sinnvoll noch reif. Er werde sich dagegen einsetzen.

Logistikstandort vor zehn Jahren umfassend saniert

Da die Antwort auf die Anfrage von Markus Lang beim Stadtrat noch ausstehend ist, hat die AZ bei Armasuisse nachgefragt, welche Pläne in Brugg mit dem Waffenplatz und dem Logistikstandort bestehen. Sprecherin Jacqueline Stampfli teilt mit: «Gemäss der aktuellen Standortstrategie verbleibt der Waffenplatz Brugg mittelfristig im Kernbestand der Armee.»

Armasuisse Immobilien gewährleiste mit minimalen Investitionen den Unterhalt, damit der Waffenplatz weiterhin militärisch genutzt werden kann. «Derzeit ist nicht geplant, den Waffenplatz auszubauen.» Der Logistikstandort Aufeld in Brugg ist laut Stampfli eine Aussenstelle des Armeelogistikcenters Othmarsingen und besteht seit 1986. «Vor rund zehn Jahren wurde der Logistikstandort umfassend saniert und bleibt bis auf Weiteres für die militärische Nutzung erhalten», fügt die Sprecherin an.

Das Dufourhaus der Armee an der Zurzacherstrasse in Brugg.

Das Dufourhaus der Armee an der Zurzacherstrasse in Brugg.

Bild: Claudia Meier
(20. Februar 2021)

Im Dufourhaus an der Zurzacherstrasse hätten mal Armee-Büros untergebracht werden sollen, was aber sistiert wurde. Darauf angesprochen sagt Stampfli:

«Armasuisse Immobilien prüft derzeit, ob minimale Investitionen erforderlich sind, um die Bausubstanz des denkmalgeschützten Dufourhauses zu erhalten.»

Die künftige Nutzung des Hauses richte sich nach der Standortstrategie für den Waffenplatz, die in den nächsten fünf Jahren erneut überprüft werde. Geplant ist, die Munitionsmagazine im Geissenschachen bis 2022 durch einen modularen Zweckbau zu ersetzen.