Die Bevölkerung von Brugg wächst – in den letzten zwölf Monaten ist zahlenmässig ein kleines Dorf ins Prophetenstädtchen gezogen. Entsprechend kamen zum letzten Neuzuzügerempfang am Donnerstag über 200 Personen ins Salzhaus.
«Brugg ist eine verdammte Perle», lautete einmal ein Titel in der Aargauer Zeitung. Das war vor fast genau fünf Jahren während des Wahlkampfs für den Stadtrat. Die Wahlen sind längst vorbei, die Aussage scheint aber nach wie vor Gültigkeit zu haben. Jedenfalls war am Neuzuzügerempfang hüben und drüben nur Lob für die schmucke Stadt zu hören.
Die Zahlen sind eindrücklich: 706 Zuzüger aus 52 Nationen sind innerhalb eines Jahres in Brugg begrüsst worden. 209 Kinder und Erwachsene waren am Donnerstagabend beim Apéro riche im Salzhaus anwesend, 76 davon mit ausländischer Staatsbürgerschaft. Für sie standen – «Dear new resident, welcome to Brugg!» – selbstverständlich die richtigen Dolmetscher zur Verfügung.
Gruppenweise ging es von der Hofstatt auf den kurzweiligen Stadtrundgang. Rolf Alder, seines Zeichens alt Stadtammann und ausgebildeter Lehrer, führte eine aufgestellte Schar zum schönsten Schulhaus, in dem die gescheitesten Knaben ausgebildet wurden.
Er erzählte von Untertanen, Germanen, Habsburgern und Eidgenossen – und fügte mit einem Augenzwinkern an: «Die Jahreszahlen müssen Sie nicht auswendig lernen. Ich mache nachher keinen Test.»
Gefängniszellen von früher
Im trutzigen schwarzen Turm konnte ein Blick in die früheren Gefängniszellen geworfen und die Aussicht genossen werden. Bis der gut gelaunte Stadtführer mit einem Blick auf die Uhr feststellte: «Ich könnte einen ganzen Abend lang erzählen, aber wir müssen weiter.»
Rechtzeitig kam die Gruppe im Salzhaus an, wo Vizeammann Andrea Metzler die Behördenvertreter vorstellte, die Musikgesellschaft Lauffohr aufspielte und zum krönenden Abschluss ein Apéro riche aufgetischt wurde.