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Das neue Zubringer-Regime im Westquartier in Brugg lässt sich nur schwer durchsetzen. Die mobile Überwachungskamera hilft erfolgreich bei der Entlarvung der Verkehrssünder und soll schon bald an anderen Strassen zum Einsatz kommen.
Eine mobile Überwachungskamera kontrolliert seit Juni das Fahrverbot mit Zubringer-Regime an der Habsburgerstrasse zwischen Aarauer- und Bodenackerstrasse in Brugg (die az berichtete). Der Kamera-Einsatz ist umstritten. So fürchtete beispielsweise ein Gewerbetreibender, dass seine Kunden oder Lieferanten irrtümlicherweise gebüsst werden könnten.
Was hat der Einsatz bisher gebracht? Respektieren die Stauumfahrer das Fahrverbot nun auf den Quartierstrasse im Westquartier? Wie viele Bussen wurden aufgrund der Videoüberwachung verteilt? Der Chef der Regionalpolizei (Repol) Brugg, Heiner Hossli, zieht eine positive Zwischenbilanz: «Die Massnahme hat Wirkung gezeigt. Statistische Messungen haben ergeben, dass Ende August rund 50 Prozent weniger Fahrzeuge den erwähnten Abschnitt passiert haben als Ende Februar 2015.»
Wegen «Missachten eines Fahrverbots» seien seit Juni bis heute 160 Fahrzeuglenker mit je 100 Franken gebüsst worden, so Heiner Hossli. Den Gerüchten, wonach an einem einzigen Wochenende 500 Bussen ausgesprochen worden seien, widerspricht Hossli deutlich: «Das ist reine Fantasie.»
Die Bevölkerung habe unterschiedlich auf den Kamera-Einsatz reagiert. «Direkte Anwohner sind sehr froh über die Beruhigung. Andere Quartierbewohner sind wenig erfreut, dass sie wegen des Fahrverbots Umwege in Kauf nehmen müssen», führt der Repol-Chef aus. Hossli ist erstaunt, dass die neue Verkehrsführung trotz mehrmaliger und frühzeitiger Ankündigung vor Ort und in den Medien von vielen Fahrzeuglenkern missachtet wird.
Die Repol Brugg verfügt momentan über eine mobile Kamera. Auch an anderen Örtlichkeiten werden Fahrverbote nicht respektiert. «Stauumfahrer benutzen oft Quartierstrassen, die nicht für grössere Verkehrsaufkommen ausgelegt sind», betont Hossli. Deshalb kommt die mobile Kamera in Zukunft ebenso auf anderen Strassenabschnitten zum Einsatz.
Angeschafft wurde die Kamera für rund 8000 Franken unter anderem, um das Litteringproblem in der SBB-Unterführung an der Schöneggstrasse in Brugg zu bekämpfen. Da im Moment kein Hausabfall mehr an der Schönegg-strasse entsorgt wird, ist dort der Einsatz nicht nötig. Ob Verkehrssicherheit oder Abfallprobleme, die Repol entscheidet, welcher Überwachungseinsatz aktuell die grössere Priorität hat.