Brugg
Nanotechnologie – quicklebendig serviert im Hightech Zentrum Aargau

Was ist Nanotechnologie? Wo wird sie angewendet? Wie beeinflusst sie unser Leben? Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt die mobile Ausstellung «Expo Nano» im Hightech Zentrum Aargau: Sie ist am Mittwochabend eröffnet worden.

Elisabeth Feller
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Der Lotus-Effekt: Helen Dietsche, Hightech Zentrum Aargau, besprüht eine beschichtete Krawatte – und schon perlt das Wasser ab.EF.

Der Lotus-Effekt: Helen Dietsche, Hightech Zentrum Aargau, besprüht eine beschichtete Krawatte – und schon perlt das Wasser ab.EF.

Elisabeth Feller

Weit über 800 000 Ergebnisse listet Google auf, gibt man das Stichwort Nanotechnologie ein. Die Fülle wirkt erdrückend, zeigt aber klar auf: Nanotechnologie ist ein viel und heiss diskutiertes Thema.

Bloss: Weiss man wirklich genau, worum es sich handelt? Weiss man, welche Chancen und Risiken die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts birgt? Ist die Antwort ein Jein, ist der Gang ins Hightech Zentrum Aargau im markanten Rundbau beim Bahnhof Brugg ein Muss. Dort macht seit gestern bis zum Februar 2014 die Ausstellung «Expo Nano» Station, die auf viele Fragen viele Antworten gibt.

Der Lotus-Effekt verblüfft

Auf den ersten Blick mutet die Schau mit ihren zahlreichen Informationstafeln und blauen Themenstationen nicht spektakulär an.

Beim zweiten Blick sieht das aber anders aus. Ein Beispiel gefällig? Schon beim Eintreten sind der Besucherin zwei weisse Kartonmänner mit farbigen Krawatten aufgefallen. «Wasserabweisende Oberflächen: Den Lotus-Effekt nutzen», heisst es dazu.

Nanu? Helen Dietsche, Hightech Zentrum, greift zu einer Flasche und besprüht die eine Krawatte mit Wasser – schon perlt dieses ab: der Lotus-Effekt funktioniert. Man spricht von ihm dann, wenn sich eine Oberfläche mithilfe von Wasser von selbst reinigt. Dieser Effekt wurde bei den Blättern der Lotuspflanze entdeckt.

Dank der Nanotechnologie kann dieser auch künstlich erzeugt werden. Dabei wird die Oberfläche eines Gegenstands beschichtet, sodass – ähnlich wie bei der Pflanze – eine wasserabweisende Struktur entsteht. Die Krawatte ist beschichtet worden – somit perlt das Wasser ab.

Nicht staubtrocken

Ob das auch die rote Spaghetti-Sauce tun würde, fragt sich die Besucherin insgeheim und setzt ihren Rundgang fort. Von Station zu Station erfährt sie mehr: beispielsweise wie klein ein Nanopartikel ist; was passiert, wenn Nanomaterialien entsorgt werden und Nanopartikel in die Umwelt gelangen.

Sie erfährt weiter, dass Nanopartikel für die Behandlung von Krankheiten nutzbar gemacht werden können. So widmet sich etwa ein Forschungsprojekt neuen Behandlungsmethoden für allergisches Asthma und erforscht mögliche positive Auswirkungen therapeutischer Nanopartikel auf die Immunantwort.

Nanotechnologie, merkt die Besucherin, wird das Leben in vielen, ganz verschiedenen Bereichen zunehmend beeinflussen. «Deswegen», unterstreicht Helen Dietsche, «ist unsere Ausstellung, die Chancen und Risiken dieser Technologie aufzeigt, auch für Schüler wichtig.» «Expo Nano» ist auf jeden Fall keine staubtrockene, sondern eine quicklebendige, sehenswerte Angelegenheit.

Die Ausstellung ist im Hightech Zentrum Aargau, Badenerstrasse 13, in Brugg zu sehen; 6.–20. Dezember/6.–20. Februar 2014; Montag bis Freitag, 9–12 und 13.30–15.30 Uhr. Kostenlos. Bei Gruppenbesuchen Anmeldung erwünscht: www.hightechzentrum.ch/ausstellung