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Nach dem letzten Habsburgschiessen wird die Schiessanlage Boll saniert. Der Kredit von 378'500 Franken steht an der Gemeindeversammlung zur Diskussion.
Das traditionelle Habsburgschiessen wird zum letzten Mal durchgeführt Anfang Mai 2019. Anschliessend wird die 300-Meter-Schiessanlage Boll saniert. Diese verfügt über 20 Scheiben und einen natürlichen Kugelfang, der zum Teil in der Landwirtschaftszone liegt, zum Teil im Wald. «Das Schiessen ins Erdreich entspricht nicht mehr den Anforderungen des Umweltschutzes und ist daher grundsätzlich zu unterbinden», führt der Gemeinderat in den Unterlagen zur Gemeindeversammlung aus.
Mit der Erarbeitung eines Sanierungsprojekts beauftragt wurde das Ingenieurbüro Porta AG, Brugg. Das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU), Abteilung Umweltschutz, hat laut Behörde seine Zustimmung erteilt.
Neben dem Habsburgschiessen findet auf der Freifeld-Schiessanlage – es existieren weder ein Zeigergraben noch ein Schützenhaus – kein weiterer Schiessbetrieb mehr statt. Die Schützengesellschaft Habsburg trainiert auf der Schiessanlage Scherz. Dort wird auch das obligatorische Schiessen durchgeführt.
Schiessanlagen, die weiterbetrieben werden, müssen mit einem emissionsfreien künstlichen Kugelfangsystem ausgestattet sein, stellt der Gemeinderat fest. «Das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines solchen alternativen Kugelfangsystems in Habsburg ist nicht gegeben, weshalb nur die Stilllegung der Schiessanlage nach der Kugelfangsanierung infrage kommt.»
In denjenigen Bereichen, in denen die Belastung zu hoch ist, wird der Boden ausgehoben und entsorgt. «Es wird ein Austrag aus dem Kataster der belasteten Standorte angestrebt», so der Gemeinderat. «Nach der Sanierung kann die Fläche in der Landwirtschaftszone uneingeschränkt landwirtschaftlich genutzt werden.» An die Gesamtkosten von voraussichtlich 378'500 Franken sind Subventionsbeiträge von Bund und Kanton von knapp 270'000 Franken zu erwarten. Weder sanierungs- noch überwachungsbedürftig ist der Kugelfang der 50-Meter-Schiessanlage Boll. Vorgesehen sind eine Einzäunung sowie die Entfernung der Holzbeige. Der Eintrag im Kataster der belasteten Standorte bleibt bestehen.
Weiter entscheiden die Stimmberechtigten über die Satzungen des Abwasserverbands Wasserschloss inklusive Kostenteiler-Reglement und die Auflösung des Abwasserverbands Sammelkanal Birrfeld per Ende 2018, den Verkauf einer Parzelle an der Dorfstrasse für 25'000 Franken sowie das Budget 2019.
Trotz des budgetierten Aufwandüberschusses von 29 130 Franken möchte der Gemeinderat den Steuerfuss – derzeit 82 Prozent – nicht erhöhen.
Gemeindeversammlung Freitag, 23. November, 20.15 Uhr, Schulhaus.