Windisch
Nach Turbulenzen: Neue sollen für Ruhe sorgen in der Schulpflege Windisch

Thomas Haller und Isabelle Bechtel haben die Wahl auf Anhieb geschafft in die Schulpflege Windisch.

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Schulpflege Windisch

Schulpflege Windisch

Aargauer Zeitung

Die Schulpflege Windisch ist wieder komplett. Die Wahl auf Anhieb geschafft haben Thomas Haller mit 993 Stimmen sowie Isabelle Bechtel mit 952 Stimmen. Beide sind parteilos und wurden von der SP portiert. Auf Naomi Rupp von der SVP entfielen 520 Stimmen. Das absolute Mehr betrug 631 Stimmen, die Stimmbeteiligung lag bei 34,4 Prozent.

Er freue sich für die beiden gewählten Kandidaten, die sich nach intensiven Gesprächen für dieses Amt zur Verfügung gestellt hätten, sagt ein zufriedener Christoph Haefeli, Co-Präsident SP Bezirk Brugg. Er sei im Vorfeld zwar zuversichtlich gewesen, denn die SP habe in Windisch ein grosses Potenzial. Dem einen oder anderen hätte allerdings durchaus in den falschen Hals geraten können, dass die Partei gleich zwei Kandidaten für die beiden Sitze ins Rennen schickte, ist sich Haefeli bewusst.

Dieses Vorgehen sei, fügt er an, aber nicht bewusst so geplant worden. «Für uns war es von Anfang an keine sehr politische Wahl.» Und dass sich am Schluss gleich drei Kandidaten meldeten, sei ein demokratischer Glücksfall – und nach den Unruhen und negativen Schlagzeilen im Vorfeld keine Selbstverständlichkeit.

Zur Erinnerung: Ende des letzten Jahres kündigte zuerst Gesamtschulleiter Philipp Grolimund seine Stelle, im Januar reichten Schulpflegepräsidentin Judith Zürcher (SP) und Schulpflegemitglied Mirjam Oertli (FDP) ihre Rücktritte ein. Kurz darauf forderten über 90 Lehrpersonen den Rücktritt von Schulpflegerin Zeynep Karavus (CVP).

Noch weitgehend unbekannt

Er sei froh, dass die Schulpflege nun wieder komplettiert werden konnte, sagt SP-Co-Präsident Haefeli. Vorstellen kann er sich, dass die Lebenserfahrung der Kandidaten ausschlaggebend war für den Wahlerfolg. Denn weder Isabelle Bechtel noch Thomas Haller seien bisher speziell in Erscheinung getreten in der Öffentlichkeit. Sie seien deshalb wenig bekannt. Isabelle Bechtel, 45 Jahre, ist Familienfrau und Geschäftsführerin der SRG Aargau/Solothurn. Thomas Haller, 49 Jahre, arbeitet als selbstständiger Projektleiter im Informatikbereich.

Das Alter habe möglicherweise eine Rolle gespielt bei der Wahl, antwortet Fabian Schütz, Parteipräsident der SVP Windisch, auf die entsprechende Frage. Das Resultat der 21-jährigen Naomi Rupp könne durchaus als Achtungserfolg gewertet werden, hebt er hervor. Sie sei zwar jung, aber bereits sehr engagiert als Einwohnerrätin sowie Mitglied in den Kommissionen der Offenen Jugendarbeit und der Integration Windisch.

Schütz macht keinen Hehl daraus, dass sich die SVP – nach den Turbulenzen in letzter Zeit – eine politisch ausgewogenere Schulpflege gewünscht hätte. Neben den beiden neu gewählten setzt sich das Gremium zusammen aus: Suad Maliqi (parteilos, von der SP portiert), Amir Nuredini (FDP) und Zeynep Karavus (CVP).

Es werde nun darum gehen, wieder einen konstruktiven Diskurs herzustellen, in der Schulpflege selber, aber auch im Austausch mit der Schulleitung und der Lehrerschaft, sagt SVP-Präsident Schütz. «Es muss eine solide Basis gelegt werden.» Ein wichtiges Thema sein werde die Anstellung einer neuen Schulleitung. Schütz ist zuversichtlich, dass sich die Situation in der frischen Zusammensetzung bessert.

Langweilig wird es nicht

Diese Ansicht teilt Christoph Haefeli. Die gewählten Kandidaten habe er als sehr vernünftig, sehr überlegt, sehr engagiert kennen gelernt. Die Schulpflege müsse sich nun möglichst schnell zu einem funktionierenden Team zusammenfinden, damit Ruhe einkehren, ein gutes Klima geschaffen werden kann.

Neben der Suche nach einer Nachfolge für den Schulleiter, ergänzt Haefeli, warten einige Aufgaben auf die Schulpflege. Es gelte beispielsweise ebenfalls, das Verhältnis zu den Schulhausleitungen zu pflegen. Eine weitere Herausforderung sei die Schulraumplanung. «Langweilig wird es der Schulpflege sicher nicht.»