Brugg
Nach Sanierung des BFGS-Hauptstandort: Schulraum für Lernende bleibt knapp

Innert zehn Jahren hat sich die Zahl der Lernenden fast versiebenfacht. Nun sucht die Kantonale Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) eine gute Alternative zum Steiger – als zweiten Standort.

Claudia Meier
Drucken
Am letzten Freitagabend wurde der BFGS-Hauptstandort im ehemaligen Kindergärtnerinnenseminar an der Baslerstrasse nach einer sanften Sanierung offiziell eingeweiht. Der Platz reicht aber nicht aus.

Am letzten Freitagabend wurde der BFGS-Hauptstandort im ehemaligen Kindergärtnerinnenseminar an der Baslerstrasse nach einer sanften Sanierung offiziell eingeweiht. Der Platz reicht aber nicht aus.

Claudia Meier

Die Entwicklung der Schülerzahlen an der kantonalen Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) ist beeindruckend: Was 2005 mit gut 300 Lernenden begann, hat sich zu einem Kompetenzzentrum in Brugg mit derzeit gut 2000 Lernenden, 100 Lehrpersonen und 14 Mitarbeitenden entfaltet.

Vor vier Jahren hat die BFGS das lange Zeit zahlenmässig grössere Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ) am Bildungsstandort Brugg überholt. Das BWZ vereint die drei Abteilungen KV, Natur und Technik.

Der Kanton ist aktuell daran, die Berufsschullandschaft flächendeckend umzupflügen. Noch bis Ende September läuft die Anhörung zum «Standort- und Raumkonzept Sekundarstufe II» mit drei Varianten. Der Standort Brugg und die Stadt als Trägerin des BWZ werden die Umsetzung dieser Reform – je nach bevorzugter Variante – mehr oder weniger stark zu spüren bekommen.

BFGS-Hauptstandort ist zu klein

Die Krux an der Situation in Brugg ist, dass der am letzten Freitagabend nach einer sanften Sanierung offiziell eingeweihte BFGS-Hauptstandort im ehemaligen Kindergärtnerinnenseminar an der Baslerstrasse mit insgesamt 35 Schulzimmern bei Weitem nicht ausreicht. Im Steiger beansprucht die BFGS in gemieteten Räumlichkeiten weitere 15 Schulzimmer. Geht man weiterhin von einem moderaten Wachstum der BFGS aus, dürfte die aktuelle Raumkapazität noch etwa drei Jahre ausreichen.

Sanierung am Hauptstandort Baslerstrasse abgeschlossen

Seit der Gründung der kantonalen Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) im Jahr 2005 war die Schule an mehreren Standorten beheimatet. Ausgebildet werden Fachkräfte in Gesundheits-, Pflege- und Betreuungsberufen. Die Standorte der BFGS waren damals Königsfelden als Hauptstandort und Bremgarten. Raumprobleme haben die Schule von Anfang begleitet. Besonders akut war oft auch der Mangel an Turnhallen. Später konnten im Geschäftshaus «im Steiger» in Brugg Zimmer bezogen werden. Vorübergehend wurde im Triangel in Brugg noch ein vierter Standort betrieben. Mit dem Bezug der Räume in der ehemaligen Töchterschule an der Baslerstrasse 43 und 45 in Brugg konnte die Schule ihren neuen Hauptstandort eröffnen. (CM)

Für die BFGS ist der Kanton also auf der Suche nach einem geeigneteren zweiten Standort. Dazu heisst es im Anhörungsbericht des Bildungsdepartements: «Optimal wäre es, wenn die Räume des BWZ Brugg – ohne das gemietete Flex-Gebäude – weiterhin für die berufliche Grundbildung genutzt werden könnten, indem die BFGS Brugg die Räumlichkeiten an der Annerstrasse beziehen könnte.» Die Totalschliessung des BWZ Brugg käme dem Kanton unter diesem Aspekt also entgegen.

Andrea Metzler, Vizeammann Brugg: «Dass die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales den Standort Brugg gewählt hat, ist keine Selbstverständlichkeit und macht Brugg glücklich.»

Andrea Metzler, Vizeammann Brugg: «Dass die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales den Standort Brugg gewählt hat, ist keine Selbstverständlichkeit und macht Brugg glücklich.»

ZVG

Rheinfelden als zweiter Standort

Die dritte Variante der Berufsschulreform sieht vor, dass die Bereiche Natur und Technik des BWZ an der Annerstrasse in Brugg bleiben könnten und die BFGS einen zweiten Standort in Rheinfelden eröffnen würde. Rektor Felix Scheidegger hält allerdings nichts von einer Verzettelung des BFGS-Angebots. «Für die BFGS ist wichtig, dass die Komplexität der Organisation im Schulalltag möglichst nicht durch geografisch weit voneinander entfernte Standorte erhöht wird», sagt er. Die Zusammenführung der BFGS in Brugg hat laut Scheidegger dazu geführt, dass die Schule organisatorisch und pädagogisch besser, wirtschaftlicher sowie kundenfreundlicher geführt werden kann.

Und wie wärs mit einem zweiten Standort im günstig gelegenen Flex-Gebäude beim Brugger Bahnhof? Scheidegger sagt dazu: «Es ist davon auszugehen, dass der Schulraum im Flex-Gebäude nicht ausreichen würde, um den Raumbedarf der BFGS sicherzustellen.» Bildungsdirektor Alex Hürzeler sagte in seiner Einweihungsrede: «Die BFGS hat nun an der Baslerstrasse den längst gewünschten – gesicherten – Hauptstandort gefunden.»

Im nächsten Sommer soll dann eine definitive Gesamtlösung vorliegen, auf der die BFGS weiter aufbauen kann. Als Vertreterin der Stadt betonte Vizeammann Andrea Metzler: «Dass die BFGS den Standort Brugg gewählt hat, ist keine Selbstverständlichkeit und macht Brugg glücklich.»