Brugg
Nach Rummel um Abfallentsorgung: Jetzt ist der Alltag wieder eingekehrt

Stadtrat Reto Wettstein, zuständig für das Abfallwesen, zieht Bilanz. Er sagt: «Die grosse Umstellung ist durch.»

Janine Müller
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Sorgten für Unmut: Brugger Abfallsäcke, die tagelang an der Strasse standen. Dieses Problem ist grösstenteils gelöst.

Sorgten für Unmut: Brugger Abfallsäcke, die tagelang an der Strasse standen. Dieses Problem ist grösstenteils gelöst.

Claudia Meier

Die neue Abfallentsorgung der Stadt Brugg sorgte Anfang Jahr für Trubel. Da standen Abfallsäcke am Strassenrand an Tagen, an denen sie nicht sollten und blieben dann folglich da stehen. Das hatte zur Folge, dass die Säcke von Tieren zerfetzt wurden (die AZ berichtete).

Nicht überall ist die Umstellung bezüglich Abfallentsorgung in der Bevölkerung angekommen. So einige wunderten sich, warum die Abfallsäcke am Strassenrand stehen blieben oder warum der Container nicht geleert wurde und machten ihrem Ärger Luft. Auf die Anfangsschwierigkeiten angesprochen, sagte der zuständige Brugger Stadtrat Reto Wettstein damals: «Dass es am Anfang eine Anlaufperiode braucht, war zu erwarten und ist nicht weiter tragisch.»

Inzwischen, nach knapp vier Wochen Betrieb, ist Ruhe und so etwas wie Alltag eingekehrt. «In den ersten beiden Wochen konnten viele Fragen geklärt und erläutert werden», sagt Wettstein. Das heisse aber nicht, dass es überall bereits bis ins letzte Detail funktioniere, «aber die grosse Umstellung ist durch», so der Stadtrat. Einige Bewohner stellten den Kehricht allerdings aus Gewohnheit noch am falschen Tag, bzw. zur falschen Zeit bereit. Aber auch dies nehme stetig ab.

Container werden jetzt korrekt genutzt

Korrekt genutzt werden gemäss Wettstein inzwischen auch die Quartier-Container. «Sind in der ersten Woche nach Neujahr noch Abfälle ohne offiziellen Kehrichtsack in den Quartier-Containern deponiert worden, konnte zumindest ich in unserem Quartier Weiermatt letzte Woche bereits die rege, korrekte Nutzung feststellen», sagt Wettstein. Eine flächendeckende Auswertung werde man gegen Ende des ersten Quartals vornehmen.

Eventuell wird das eine oder andere Mehrfamilienhaus noch einen zusätzlichen Container benötigen. «Diese können privat beschafft oder über unseren Entsorgungsdienstleister bezogen werden», sagt Wettstein. «Allfällige Anpassungen bei den städtischen Sammelstellen werden wir nach der flächendeckenden Auswertung diskutieren.»

Grund für die Umstellung bei der Abfallentsorgung ist die Fusion mit Schinznach-Bad. Diese hat man zum Anlass genommen, um den Entsorgungsrhythmus für Kehricht und Sperrgut zu überprüfen und das Abfallwesen zu modernisieren. Das hat zur Folge, dass das Entsorgungsfahrzeug der Voegtlin-Meyer AG am Montag nördlich der Aare und am Donnerstag südlich der Aare verkehrt – von Lauffohr bis Schinznach-Bad.

Zudem haben die Einwohner der Stadt neu die Möglichkeit, die grauen, offiziellen Abfallsäcke der Stadt bei den üblichen Sammelstellen in Containern zu entsorgen. Das neue Konzept mit nur noch einer Entsorgung pro Woche ist auch eine Sparmassnahme, denn die Gebühren sind gleich geblieben. Die neuen Container sind mit einem Chip versehen. So kann genau ermittelt werden, wie viel Abfall pro Container entsorgt wird.

Künftig soll es vermehrt Unterfluranlagen geben. Im Eigenwirtschaftsbetrieb Abfall wolle man bewusst weiterhin Überschuss generieren, um über genügend Mittel für eine neue Entsorgungslösung zu verfügen, erklärte Wettstein im Dezember, als die Änderungen im Abfallwesen vorgestellt wurden. Pro Unterfluranlage ist mit Kosten von zirka 25000 Franken zu rechnen.

Im Jahr 2020 will man herausfinden, wie viele solcher Sammelstellen nötig sind. «Je nach Entscheid müssen wir mit Gesamtkosten von 0 bis 2,5 Millionen Franken rechnen», sagte Wettstein. Das letzte Wort hat dann der Einwohnerrat.