Brugg/Turgi
Nach der grell beleuchteten Brücke wird es für die Velofahrer dunkel

Elmar Eberle aus Brugg weist den Kanton auf die «kritische Situation» bei der Vogelsangbrücke zwischen Brugg und Turgi hin. Nachts haben die Velofahrer Mühe, den Weg zu finden. Der Kanton sieht indes keinen dringenden Handlungsbedarf.

Michael Hunziker
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Auf dem Strassenschild hat eine Privatperson eine Solar-Leuchte montiert.Elmar Eberle

Auf dem Strassenschild hat eine Privatperson eine Solar-Leuchte montiert.Elmar Eberle

zvg / Elmar Eberle

Für Elmar Eberle aus Brugg steht fest: Der Strassenabschnitt bei der Vogelsangbrücke in Lauffohr ist für die Velofahrer sehr gefährlich – in der Nacht und vor allem auch bei Nässe. Denn von Turgi kommend, werde es am Ende der grell beleuchteten Brücke abrupt sehr dunkel «und man hat ausserordentlich Mühe, den weiteren Weg zu finden».

Die Situation sei kritisch und es seien dort bereits Velounfälle passiert, führt Eberle aus. «Ich habe zweimal vor Jahren in Aarau schriftlich darauf hingewiesen», fährt er fort. Aber: «Es ist, ausser etwas besseren Markierungen am betreffenden Strassenstück, nichts geschehen.» Eberle ist überzeugt, dass er sich nicht als Einziger Gedanken über die Sicherheit der Velofahrer macht. «Bestimmt existieren viele Leidensgenossen.» Und diese würden den Sachverhalt wohl ähnlich kommentieren.

Eine Solar-Gartenleuchte, die ein «Hobby-Bastler» an der Signalisationstafel befestigt habe, helfe jetzt wohl etwas, die Situation zu entschärfen. «Aber das ist natürlich keine Lösung des Problems!», so Eberle. «Es gibt heute sicher elegantere – wiewohl auch etwas teurere – Solarlösungen.»

Der Kanton winkt ab

Die Situation und die Lichtverhältnisse bei der Vogelsangbrücke zwischen Brugg und Turgi seien dem Kanton bekannt, sagt Stevan Skeledzic von der Abteilung Tiefbau beim Departement Bau, Verkehr und Umwelt. «Von Verkehrsteilnehmern erhielten wir entsprechende Anfragen.» Diese seien in der Folge – nach den Abklärungen mit den Fachleuten – geprüft, besprochen und beantwortet worden.

Dringenden Handlungsbedarf sieht der Kanton laut Skeledzic nicht. Konkrete Massnahmen seien nicht geplant. Solche könnten sowieso nicht ohne weiteres umgesetzt werden, macht der Fachmann klar. Denn einerseits würden im Ausserortsbereich in der Regel keine Beleuchtungen angebracht. Andererseits liege der Strassenabschnitt bei der Vogelsangbrücke bei einem Naturschutzgebiet. Durch eine zusätzliche Lampe werde die Lichtverschmutzung zum Thema. Kurz: «Es ist nicht ganz einfach, die unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen», fasst Skeledzic zusammen.

Immerhin, betont er, sei in diesem Bereich in den letzten drei Jahren kein Unfall mit Beteiligung eines Velofahrers polizeilich erfasst worden. Der separate Veloweg sorge für die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer.

Eine Solar-Leuchte, wie sie jetzt von einer Privatperson angebracht wurde, sei von Gesetzes wegen übrigens nicht zulässig, sagt Skeledzic. «Es ist nicht gestattet, ein Strassensignal zu verändern.» Früher hätten – beispielsweise bei Autobahnausfahrten – noch beleuchtete Signale im Einsatz gestanden. Heute würden stattdessen hochreflektierende Farben verwendet. «Auf diesem Gebiet hat sich die Technik weiterentwickelt.»