Startseite
Aargau
Brugg
Das Konzert des reformierten Kirchenchors und des Engadiner Kammerchors mit Werken von Bartholdy und Schubert füllte die Stadtkirche in jeder Hinsicht. Dirigent Gaudenz Tscharner leitet beide Chöre und liess sich nicht aus der Ruhe bringen.
Es ist 16.50 Uhr am Sonntagabend. Vor der Stadtkirche hat sich eine lange Schlange wartender Menschen gebildet. Sie alle wollen das gemeinsame Konzert des reformierten Kirchenchors und des Engadiner Kammerchors mit dem Hauptwerk, Franz Schuberts Messe in As-Dur, hören und sehen. Zusätzliche Stühle werden neben die Bankreihen gestellt, damit alle einen Sitzplatz haben. Und dann geht es mit kurzer Verspätung und Felix Mendelssohn Bartholdys «Der 42. Psalm Opus 42 – Wie der Hirsch schreit» los.
Die kraftvollen Klänge der Musikerinnen und Musiker des Orchesters Collegium Cantorum begleiten die rund 80 Chormitglieder. Musik und Gesang verschmelzen in der Kirche zu einem angenehmen Ganzen. Dirigent Gaudenz Tscharner lächelt, scheint mit den Ausführungen seiner Chöre zufrieden. Der gebürtige Bündner ist seit 2003 Organist und Kantor an der Stadtkirche Brugg und leitet sowohl den Stadtkirchenchor wie auch den Engadiner Kammerchor.
Nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen. Selbst als ein Musiker während des Konzerts seine Klarinette präparieren muss. Gaudenz Tscharner und alle Mitwirkenden warten geduldig, bis das Problem behoben ist.
Ein Genuss ist es, Sopranistin Rebecca Ockenden zuzuhören. Die zierliche Sängerin stand schon auf verschiedenen Opernbühnen Europas und erfüllt mit ihrer glasklaren Stimme die Kirche. Gemeinsam mit dem Frauenchor singt sie: «Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir saget: Wo ist nun dein Gott?» Einige Gäste geniessen die Aufführung mit geschlossenen Augen, andere lesen die Texte konzentriert mit.
Die Choralkantate «Verleih uns Frieden gnädiglich» mit einem sanften Einstieg und Franz Schuberts «Salve Regina D 676» kommen beim Publikum ebenfalls sehr gut an. Für das Hauptwerk, Franz Schuberts Messe in As-Dur, singen nebst Rebecca Ockenden auch Mezzo-Sopranistin Daphné Mosimann, Tenor Georg Fluor und Bass Michael Kreis. Kraftvolle und sanfte Klänge lösen einander ab, Chor und Solisten sind perfekt aufeinander abgestimmt. Ein dreiviertel Jahr probten die Chöre für das Jahreskonzert und es hat sich gelohnt. Der lang anhaltende Applaus des Publikums war der schöne Lohn für ihre Darbietung.