Nach den vier epochalen Gemeindeversammlungen in Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen ist die Erleichterung beim Fusions-Projektausschuss gross.
Der Entscheid über den Fusionsvertrag zur Einwohnergemeinde Böztal fiel am Donnerstagabend, wie diese Zeitung gestern berichtet hat, deutlich aus: Von den anwesenden Stimmberechtigten waren in Hornussen 79 % dafür, in Effingen 81 %, in Elfingen 90 % und in Bözen 91 %. Auch sonst hat der Souverän in allen vier Gemeinden im oberen Fricktal sämtliche Anträge gutgeheissen. In Elfingen ist ausserdem Esther Röthlin als Ersatz für die zurücktretende Edith Noti von 60 der 62 anwesenden Stimmbürgern in den Gemeinderat gewählt worden.
Trotz sorgfältiger Vorbereitung und zahlreichen Informationsveranstaltungen zum Gemeindefusionsprojekt bestand bei den Verantwortlichen im Vorfeld der Versammlungen eine gewisse Unsicherheit. Sie waren nicht sicher, ob es nicht doch noch Opposition gibt. Umso grösser war dann die Überraschung, dass es in Hornussen zu diesem Thema keine einzige Wortmeldung gab. «Das hatte ich so nicht erwartet», sagte der Hornusser Vizeammann Guy David nach der Gmeind. Anscheinend habe man aber an den Informationsveranstaltungen im Vorfeld die offenen Fragen klären können. Und dort sei es ja jeweils auch zu sachlichen Diskussionen gekommen.
In den anderen drei Gemeinden meldeten sich nur Vereinzelte zu Wort. So tauchte in Effingen nochmals die Frage auf, warum drei Gemeinden vom Bezirk Brugg in den Bezirk Laufenburg wechseln müssen. Da ergriff der ehemalige Gemeindeammann Ruedi Schär das Wort: «Was haben wir am Bezirk Brugg? Ob Laufenburg oder Brugg: Es wechseln einzig der Wahlkreis und das Gericht. Und mit dem Gericht wollen wir so wenig zu tun haben wie möglich.» Die Stimmberechtigten quittierten diese Aussage mit «Bravo»-Rufen.
Ihm könnte die Fusion eigentlich egal sein, sagte ein älterer Stimmbürger in Bözen vor der Gemeindeversammlung. Er hoffe einfach, dass sich die Jungen für dieses wichtige Thema interessierten, denn schliesslich gehe es um die künftigen Generationen. Tatsächlich waren unter den Versammlungsteilnehmern einige jüngere Mitglieder etwa vom Turnverein auszumachen. «Endlich ist der Fusionsentscheid gefallen», sagten nach der Versammlung zwei ehemalige Behördenmitglieder unabhängig voneinander hoch erfreut.
Sogar Hans Peter Joss, der ehemalige Gemeindeammann aus Bözen, sagte Ja. Letzte Woche noch hatte er sich in einer Stellungnahme mit ehemaligen Gemeinderäten aus Bözen und Effingen kritisch zum Fusionsvertrag geäussert, weil die Gemeinderäte nicht hart genug mit dem Kanton über den Finanzzustupf verhandelt hätten. «Ich bin ein Demokrat und akzeptiere diesen sehr deutlichen Entscheid. Daran gibt es nichts mehr zu rütteln», sagte Joss beim anschliessenden Apéro auf die Frage zu weiteren Aktionen.
Am Tag nach den vier Gemeindeversammlungen zeigt sich Robert Schmid, Ammann von Bözen und Vorsitzender des Projektausschusses, «sehr zufrieden» und erleichtert über die vier sehr klaren Resultate. Dass so wenig diskutiert werde, hatte auch er nicht erwartet. Schmid ist froh, dass schon bei den beiden Bevölkerungsumfragen zum neuen Gemeindenamen und zum neuen -wappen klare Entscheide gefällt wurden. Am 24. November findet die obligatorische Urnenabstimmung statt. Bis dann gilt es laut Schmid am Ball zu bleiben. Der Projektausschuss wird sich – nach der Sommerpause – Mitte August wieder treffen.
Mitarbeit: Marc Fischer, Michael Hunziker und Dennis Kalt