Der Verein für studentisches Wohnen will wachsen und ist auf der Suche nach weiteren Liegenschaften – zur Miete. Bewährt hat sich zudem die neue Kooperation mit dem Paul-Scherrer-Institut.
Bereits viele Monate vor der Campus-Eröffnung im Herbst 2013 und bevor neu knapp 3000 Kommilitonen nach Brugg-Windisch kamen, wurden verschiedene Wohnprojekte für Studenten diskutiert. Damals rechnete man damit, dass rund zehn Prozent der Studenten günstigen Wohnraum in der Nähe der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) suchen werden.
So war unter anderem mal die Rede von einem Container-Terminal Brugg West auf dem Areal des Restaurants Löwen im Brugger Ortsteil Umiken oder einer Modulbausiedlung auf der grünen Wiese. Aus diesen Ideen ist allerdings bisher nichts geworden.
Im Angebot hat der im Dezember 2009 gegründete Verein für studentisches Wohnen Region Brugg-Windisch derzeit 48 Zimmer in Wohnungen, die er gemietet hat. Die Monatsmiete beträgt pro Student 480 bis 560 Franken und beinhaltet die Nebenkosten Wasser, Strom und Internet.
Insgesamt nahm der Verein letztes Jahr 300'000 Franken Mietertrag ein. «Wir sind ein schönes kleines KMU geworden», sagte Präsident Kurt Schneider (Hausen) an der Generalversammlung. Letztes Jahr konnte der Verein, der 43 Privatmitglieder und 24 Kollektivmitglieder zählt, dank neuen Kooperationen auf ein stabileres Fundament gestellt werden.
Zu einem richtigen Flaggschiff hat sich die Liegenschaft an der Steinackerstrasse 9 in Windisch – nur wenige Meter vom Campus-Neubau – entwickelt. In Etappen konnte der Verein hier alle Wohnungen mit insgesamt 20 Schlafzimmern mieten und die sanierte Aussenfassade prominent beschriften.
Neu kümmert sich die Aarbila GmbH aus Stilli um die Bewirtschaftung der Mietangebote und die Reduktion des Leerstandes. Letzteres konnte durch die Zusammenarbeit mit dem Paul-Scherrer-Institut (PSI) erreicht werden. Während die FHNW-Studenten in den Sommerferien weilen, können PSI-Forscher die Zimmer nutzen. Entsprechende Angebote sind ebenfalls auf der überarbeiteten Website www.studentenraum.ch aufgeschaltet.
Der Vereinsvorstand hat sich ausserdem zum Ziel gesetzt, für Finanzstabilität zu sorgen, ein verlässlicher und langfristiger Partner für Vermieter zu sein sowie neue Mietobjekte zu akquirieren. «Wir sind auf Expansionskurs», so Präsident Schneider. Geschäftsführer Manuel Alberati präzisierte: «Bis Ende 2019 möchten wir 12 zusätzliche Zimmer im Angebot haben.» Interessiert ist der Verein an ganzen Wohnungen oder Häusern, die sich für Studenten-WGs eignen. Geprüft wird derzeit die ehemalige Hauswartswohnung neben dem Gemeindehaus Windisch.
Aus dem Vereinsvorstand verabschiedet wurden die beiden Gründungsmitglieder Emil Inauen aus Windisch sowie der ehemalige Brugger Stadtammann Daniel Moser. An deren Stelle wählte das anwesende Dutzend (inklusive Vorstand) folgende drei Vorstandsmitglieder neu: Willi Däpp, Brugger Stadtrat und ehemaliger FHNW-Dozent; Studentenschaft-Vertreterin Sophie Ordelmann aus Emmenbrücke/Brugg sowie Othmar Roos aus Schinznach-Bad als Vertreter der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK).