Argovia Fäscht
Lovebugs-Sänger Sieber: «Ich mag den Aargau, Rüeblitorte aber weniger»

An diesem Wochenende spielt Lovebugs-Frontmann Adrian Sieber, der in Möhlin aufgewachsen ist, mit seiner Band am Argovia Fäscht auf dem Birrfeld in Lupfig. Die az hat den Sänger vorab einem Aargau-Test unterzogen.

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Zum vierten Mal mit seiner Band am Argovia Fäscht: Adrian Sieber.

Zum vierten Mal mit seiner Band am Argovia Fäscht: Adrian Sieber.

Tabea Hüberli

Ihr Album «Life Is Today» ist vor 6 Wochen erschienen. Ihre Bilanz?

Adrian Sieber: Der Start ist geglückt und hoffen, dass der Erfolg noch etwas anhält. Es hat noch zwei, drei weitere Songs mit Hit-Potenzial auf dem Album, welche es verdient hätten, als Single ausgekoppelt zu werden.

Was ist für die Lovebugs wichtiger? Albumerfolg oder Singles-Hit?

Wir sind eine Album-Band. Die Singles sind zwar wichtig als Visitenkarte, aber die Singles-Hitparade, welche eher massgegeschneiderten Popacts vorbehalten ist, hatte für uns noch nie Vorrang.

Allgemein werden heute weniger Tonträger verkauft. Können Sie die Mindereinnnahmen mit Konzerten kompensieren?

Der Verkauf von Tonträgern war für uns nie die Haupteinnahme-Quelle. Wir sind eine Liveband und wir leben vor allem von den Gagen. Insofern hat sich für uns die Krise im Tonträgermarkt nicht so stark ausgewirkt. Solange die Leute an unsere Konzerte kommen, ist für uns die Welt in Ordnung.

Wie sieht's mit der aktuellen Tour aus?

Wir sind sehr gefragt, alle Schweizer Clubs wollen uns. Wir können nicht einmal alle berücksichtigen.

Dann ist auch eure Gage gestiegen?

Das ist unterschiedlich. Oft passen wir unsere Gage den Möglichkeiten an und teilen das Risiko, respektive den Gewinn mit dem Veranstalter.

Am Argovia Fäscht spielt ihr schon zum vierten Mal. Nur noch Baschi war auch so viele Male dabei. Was bedeutet Ihnen das Argovia Fäscht?

Ich kann mich gut an das erste Konzert, damals noch im Brugger Schachen, erinnern. Wir hatten ja keine Ahnung und waren überwältigt von der Dimension des Anlasses. Und heute ist es ja noch viel grösser und spektakulärer. Vielen ist gar nicht bewusst, dass das Argovia Fäscht mit seinen rund 60000 Leuten das grösste Eintages-Festival der Schweiz ist.

Und wie ist die Beziehung zu Radio Argovia?

Argovia hat uns früh unterstützt. Hat auf uns und Schweizer Pop gesetzt, als es noch nicht opportun war.

Sie sind in Möhlin aufgewachsen, sind ein Aargauer, wohnen aber in Basel. Wie wärs mit einem Aargauer-Test? Ja? Birrfeld oder Basel/Mulhouse?

(lacht) Birrfeld! Weil das einchecken auf diesem Flugplatz sicher viel schneller geht als am Flughafen Basel/Mulhouse. Und natürlich, weil wir dort am Argovia Fäscht spielen.

Basler Läckerli oder Rüeblitorte?

Hmm...Rüeblitorte mag ich weniger, dafür das Marzipanrüebli auf der Torte. Also Basler Läckerli.

Peach Weber oder Schnitzelbänk?

Schnitzelbänk! Es gibt zwar auch schlechte, aber gute Schnitzelbänke sind ganz grosse Kunst.

Fricktaler oder Basler Deutsch?

Fricktaler Mundart, weil ich damit aufgewachsen bin. Ich selber spreche aber ein Mischmasch aus Fricktaler und Basler Dialekt, dazu kommen Solothurner Brocken meiner Eltern.

FCA oder FCB?

(lacht) Sonst bin ich ja immer für den Underdog...in diesem Fall bin ich aber für den FC Basel.

Hallwilersee oder Rhein?

Am Hallwilersee ist schon sehr schön. Mit meiner Gotte war ich viele Male dort. Baden oder auch Schlittschuhlaufen bei der «Seegförni». Ein See fehlt uns hier in Basel.

BaZ oder AZ?

Angesichts der Turbulenzen rund um die Basler Zeitung fällt meine Wahl auf die Aargauer Zeitung.

Adrian Stern oder Adrian Sieber?

Gemein. Ich kann mich ja nicht selber wählen. Adrian Stern ist ein guter Kollege von mir. Adrian ist auf jeden Fall gut...ich nehme den Joker.

Bin überrascht. 4:3 für den Aargau. Wie ist Ihre Beziehung zum Aargau?

Ich mag den Aargau und habe auch noch Verwandte hier. Aber eigentlich möchte mich gar nicht entscheiden. Ich sehe mich am ehesten als Schweizer und um den «Kantönligeist» habe ich mich noch nie geschert.

Wie würden Sie die anderen Acts am Argovia Fäscht ansagen? Bligg?

Er hat sich mit der Kombination aus Hip-Hop und Schweizer Volksmusik ein einzigartiges Genre erfunden und sich den Erfolg über Jahre hart erarbeitet. Das verdient allen Respekt. Jetzt versucht er es mit einem Brass Ensemble und da bin ich sehr gespannt. Ausserdem hat er einen schönen schwarzen Ford Mustang, den ich auch gerne hätte... (grinst)

Stress?

Stress kenne und mag ich persönlich sehr gut. Von seinen Songs gefällt mir «Saint Profit» am besten und ich hoffe, dass er ihn am Samstag auch bringt. Er ist ja bekannt für seine energiegeladenen Live-Shows und wird das Birrfeld bestimmt rocken.

Bastian Baker?

Von Bastian brauche ich unbedingt ein Autogramm für meine Tochter... Bis jetzt kenne ich nur seinen Hit «I'd Sing for You» und bin ich gespannt, ob er auch während eines ganzen Konzertsüberzeugen kann. Mit seinem welschen Charme dürfte dies aber wohl kaum ein Problem sein...

Pegasus?

Die haben ein tolles Jahr hinter sich. Ich habe sie Live auch noch nie gesehen, aber ich habe gehört, dass sie grossartige Musiker sind. Jetzt bin ich gespannt, wie sie ihr Album, welches ja eher elektronisch klingt, auf der Bühne umsetzen werden.

Marlon Roudette?

Ich kenne ihn von Mattafix, sein Solo-Album ist gespickt mit interessanten Popsongs. Ich habe aber keine Idee, wie er Live wirken wird.
Adrian Sieber (39) ist Sänger der Lovebugs. In Möhlin aufgewachsen und wohnt mit seiner Familie in Basel.