Brugg
Jetzt gilt es ernst für den Campussaal: Wird der Kredit genehmigt?

Die CVP stellt Betriebsbeiträge nicht infrage, FDP, SP und EVP sagen «Ja, aber» und die SVP will Geschäft zurückweisen.

Michael Hunziker
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Zur Debatte stehen die Beiträge, damit der Betrieb des Campussaals weiterhin aufrecherhalten werden kann. Das Foto stammt vom Neujahrsempfang für Unternehmerinnen und Unternehmer, den Brugg und Windisch gemeinsam durchführen.mhu/Archiv az

Zur Debatte stehen die Beiträge, damit der Betrieb des Campussaals weiterhin aufrecherhalten werden kann. Das Foto stammt vom Neujahrsempfang für Unternehmerinnen und Unternehmer, den Brugg und Windisch gemeinsam durchführen.mhu/Archiv az

Michael Hunziker

Jetzt geht es um die Zukunft des Campussaals Brugg-Windisch, respektive um die Beiträge, damit der Betrieb weiterhin aufrechterhalten werden kann. Diesen Freitag kommt das Geschäft vor den Brugger Einwohnerrat. Entschieden wird über den wiederkehrenden Kredit von maximal 352 000 Franken für zehn Jahre.

Das Geschäft ist nicht unumstritten bei den Parteien und führt da und dort zu kontroversen Diskussionen. Die deutlichsten Worte findet die SVP. Seit Jahren sieche der Campussaal dahin und seit ebenso langer Zeit weise die Partei darauf hin, «dass dieser Saal weder für die Brugger Steuerzahler noch für das Gewerbe etwas bringt», heisst es in einer Medienmitteilung.

Die SVP staunt darüber, mit welcher Selbstverständlichkeit die «unglaubliche Summe» eingefordert werde – obschon zahlreiche Stimmen in der Vergangenheit immer wieder betont hätten, der Betrieb würde bald einmal selbsttragend sein. «Offenkundig ist, dass man den Saal nicht einmal verschenken kann», hält die Partei fest. Sie wird beanragen, das Geschäft zurückzuweisen und Varianten zu prüfen.

Nur für fünf statt für zehn Jahre

Die SP-Fraktion unterstützt zwar die Betriebsbeiträge, wird allerdings den Antrag einreichen, dass diese vorerst nur für die nächsten fünf statt für zehn Jahre gesprochen werden. Die Bedeutung und die Ausstrahlung des Campussaals für die Region anerkennt die SP.

Die Fraktion kritisiert aber die derzeitige Nutzung. Einerseits müsse die Auslastung erhöht werden und andererseits entspreche die Zusammensetzung der Kundschaft nicht ganz den Vorstellungen der SP.

Um die «relativ hoch angesetzten» Betriebsbeiträge zu rechtfertigen, wünscht sich die Partei, dass der Campussaal in Zukunft vermehrt auch für kulturelle Anlässe wie Konzerte, Messen oder Ausstellungen verwendet wird, was direkt der Bevölkerung der Region zugutekäme. «Zurzeit ist leider nur ungefähr jeder fünfte Anlass einer dieser Art.»

Auch für die FDP muss das Ziel «weiterhin in der besseren Auslastung des Saals bestehen». Die Vorlage habe nicht zuletzt aufgrund der wechselvollen Geschichte zu einer grösser Diskussion geführt in der Fraktion, steht in einer Medienmitteilung.

Allerdings: Der Saal sei nun aber mal hier und sei gefällig. Ihm sei in zwei Einwohnerrats- und Volksabstimmungen zugestimmt worden. «Die Alternativen sind nicht zielführend», führt die Partei aus.

Sie will der Vorlage zustimmen, mit einer Ausnahme: Bemängelt wird vor allem, dass nicht – «wie im 2008 erfolgreich geschehen» – nochmals mit dem Kanton und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) über eine weitere Beteiligung hart verhandelt worden sei. «Stattdessen reduziert die FHNW ihr Engagement einfach.»

Ein Mehrwert für die Region

Die EVP will den Betriebsbeiträgen zustimmen, «wenn auch ohne Freude». Denn in der Partei sei man sich bewusst, «dass es eine Ehre ist, die Fachhochschule mit ihrem Campus in Brugg-Windisch zu haben».

Einen Saal habe man immer gewollt, fährt die EVP fort, und es sei eigentlich klar gewesen, dass dessen Betrieb nie selbsttragend sein werde. Hinter die Betriebsbeiträge stellt sich die CVP. «Der Campussaal ist ein Mehrwert für die Region», stellt die Partei fest. «Dies zeigt die erfreuliche Entwicklung der Anlässe in den ersten fünf Betriebsjahren.»

Darum setzt sich die Partei dafür ein, dass der Betrieb langfristig gesichert werden kann «und für die Beteiligten eine gewisse Planungssicherheit besteht». Der Saal würden auch bei Nichtbetrieb kosten, ergänzt die CVP. Davon hätte dann niemand etwas. Kurz: «Es wäre das völlig falsche Signal, die Betriebsbeiträge infrage zu stellen.»

Einwohnerrat Freitag, 10. März, 19.30 Uhr, Rathaussaal.