Brugg
Iraker verletzt vierjährige Tochter und wird verhaftet – Mädchen ausser Lebensgefahr

Am Samstag verletzte ein Mann im Einkaufscenter Neumarkt in Brugg seine vierjährige Tochter schwer. Der 50-jährige Iraker wurde festgenommen.

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Diese Meldung schockierte: Am Samstagnachmittag, kurz vor 15 Uhr verletzte ein 50-jähriger Mann seine eigene Tochter so schwer, dass das vierjährige Mädchen mit einem Rettungshelikopter ins Spital geflogen werden musste.

Der Angriff passierte im Einkaufscenter Neumarkt in Brugg in Anwesenheit der Mutter und vor den Augen zahlreicher Passanten.

Gegenüber «20 Minuten» erzählte die Mutter des Mädchens gestern, dass der Vater nicht zum ersten Mal handgreiflich geworden sei: «Meine Tochter hat einen dreifachen Schädelbruch.» Sie sei mit dem Mädchen im Bus unterwegs in die Stadt gewesen, als ihr Exfreund und Kindsvater plötzlich zustieg und sich zu ihnen setzte. «Er wollte, dass unsere Tochter zu ihm geht. Sie wollte aber nicht», so die 38-jährige Mutter gegenüber «20 Minuten». Daraufhin sei ein Streit ausgebrochen. Der Vater warf der Frau vor, die gemeinsame Tochter beeinflusst zu haben. In der Unterführung dann, habe der 50-Jährige die Tochter gepackt und mehrmals auf den Boden geschleudert.

Bilder vom Einsatzort beim Bahnhof Brugg:

Bilder des Polizei- und Rettungseinsatzes in Brugg.
7 Bilder
Bilder des Polizei- und Rettungseinsatzes in Brugg.
Bilder des Polizei- und Rettungseinsatzes in Brugg.
Bilder des Polizei- und Rettungseinsatzes in Brugg.
Bilder des Polizei- und Rettungseinsatzes in Brugg.
Der Eingang zum Neumarkt in der Bahnhofsunterführung wurde durch die Polizei gesperrt.
Bilder des Polizei- und Rettungseinsatzes in Brugg.

Bilder des Polizei- und Rettungseinsatzes in Brugg.

AZ-Leserreporter

Das Mädchen soll zu diesem Zeitpunkt in einem kritischen Zustand gewesen sein.
Die Polizei nahm den Vater nur kurze Zeit nach dem Angriff fest. Die Kindsmutter und die Augenzeugen kamen mit einem Schrecken davon. Ein Careteam ist zu deren Betreuung im Einsatz.

Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, teilt einen Tag nach dem Angriff auf Anfrage mit, dass sich das vierjährige Mädchen nicht in Lebensgefahr befindet. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Gleichzeitig hat die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach eine Strafuntersuchung eröffnet.

Angriff in öffentlichem Raum ist aussergewöhnlich

Gewalt gegen Kinder kommt leider immer wieder vor. Und doch ist der Fall «Neumarkt» speziell: «Es ist aussergewöhnlich, dass ein solcher Angriff gegen ein Kind im öffentlichen Raum stattfindet», sagt Forensiker Josef Sachs. Normalerweise passiere Gewalt gegen Kinder hinter verschlossenen Türen und im privaten Umfeld. (tel)