Das Kino Odeon betritt wieder Neuland und lanciert die Reihe «Odeon Opera».
In eine faszinierende Welt können die Besucher eintauchen im Brugger «Odeon». Ins Kino kommen die bekanntesten Opern von den schönsten Bühnen Europas – in bester Bild- und Tonqualität wohlverstanden, zum Teil live übertragen noch dazu.
Das «Odeon» sei immer auf der Suche nach neuen Formaten, um dem Publikum etwas bieten zu können, sagt Betriebsleiter Stephan Filati. Weil Dokumentarfilme zum Thema Musik oder Künstlerporträts erfahrungsgemäss gut ankommen und weil seit letztem Jahr auch die technischen Voraussetzungen vorhanden sind für Live-Übertragungen, sei die Idee für die Reihe «Odeon Opera» entstanden.
Kinos, die Opern zeigen, gibt es da und dort bereits, vor allem in grösseren Städten. «Neu ist, dass wir in Brugg den Opernabend mit einem Rahmenprogramm sowie einem passenden kulinarischen Angebot abrunden», sagt Filati.
Man könne sich fühlen, verspricht der Betriebsleiter, wie an einem richtigen Opernbesuch, beispielsweise in der Mailänder Scala. Der Unterschied sei, dass die Besucher sehr nahe am Geschehen seien. Durch die aufwendige Übertragung mit mehreren Kameras werden Einblicke gewährt aus verschiedenen Sichtwinkeln. Als zusätzlicher Mehrwert sind die Aufführungen mit deutschen Untertiteln versehen. Vielleicht, fügt Filati an, sinke beim einen oder anderen durch diesen einfachen Rahmen die Hemmschwelle, in eine Oper zu gehen. Zwar werde das «Odeon» für das stilgerechte Ambiente sorgen, einen Kleiderkodex werde es in Brugg aber nicht geben, sagt er mit einem Schmunzeln. Der Eintrittspreis sei im Verhältnis zudem bescheiden.
Apropos: Wer die ganze Reihe bucht, erhält ein Ticket gratis. Vorgesehen sind acht Aufführungen – darunter vier Live-Übertragungen. «Für diese erste Serie haben wir bewusst bekannte Opern ausgewählt», stellt Filati fest. Das Spektrum reicht von «Carmen» bis «Roméo et Juliette» oder «Rigoletto». Der Auftakt erfolgt mit einer Aufzeichnung von «Nabucco» am 22. September. Corinne Holtz, Musikerin, Musikwissenschafterin sowie Publizistin, bietet eine halbstündige Einführung in die Welt der Oper an.
«Wir sind sehr gespannt, wie dieses Angebot ankommt», sagt Filati. Die ersten Reaktionen jedenfalls seien erfreulich. «Ein so grosses Echo hatten wir bisher noch nie im Vorfeld einer neuen Reihe.» Wünschenswert wäre, räumt der Betriebsleiter ein, wenn auch ein neues Publikumssegment angesprochen werden könnte.
Verantwortlich für die Übertragungen zeichnet eine renommierte Firma aus New York, die weltweit tätig ist. Beim Projektions-Server im «Odeon» mussten dafür technische Anpassungen vorgenommen werden. Auch erstellt wurde ein zusätzlicher, schneller Internetzugang, um die Datenmengen verarbeiten zu können. Er sei schon etwas kribblig, ob dann alles reibungslos klappe, gibt Filati zu. «Wir werden vorgängig sicher einen Testlauf durchführen.» Weil es bei grossen Opern mehrere Aufzüge gebe, werde es eine Herausforderung sein, die Pausen exakt zu setzen und die Gäste rechtzeitig wieder zurück in den Kinosaal zu holen.
Er selber besuche dann und wann eine Oper, möge die Musik und die verschiedenen Inszenierungen, sagt Filati. Für die neue Reihe habe er sich aber schon intensiv mit der Thematik befassen müssen. Ziel sei es, diese über eine längere Zeit anzubieten und künftig sogar noch auszubauen. Denkbar wären, so der Betriebsleiter, die Übertragung von Ballett- oder Theateraufführungen.