Villigen
Im alten Schul- und Gemeindehaus Stilli soll künftig unterrichtet werden

Die Gemeinde braucht neuen Schulraum. Zur Diskussion steht ein Kredit von 1,687 Mio. Franken für die Reaktivierung des alten Schulhauses in Stilli.

Michael Hunziker
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Der Platz wird knapp im Schulhaus Erbslet. (Symbolbild)

Der Platz wird knapp im Schulhaus Erbslet. (Symbolbild)

Keystone/DPA dpa/A3929/_JULIAN STRATENSCHULTE

Der Gemeinderat Villigen hat seinen Entscheid gefällt: Er schlägt vor, neuen Schulraum für die 4. bis 6. Klasse zu schaffen im alten Schul- und Gemeindehaus in Stilli. Das frühere Schulhaus Winkel soll saniert und vermietet werden.

Der Platz wird knapp im heutigen Schulhaus Erbslet, denn seit 2014 wird die 6. Klasse in Villigen geführt, es werden geburtenstarke Jahrgänge verzeichnet und es ziehen Familien zu. Auch werden vermehrt räumliche Ressourcen benötigt für den Spezial- und Stützunterricht, die Randstundenbetreuung sowie die Aufgabenhilfe, stellt der Gemeinderat fest. «Die Schulleitung hat ermittelt, dass der neue Schulraum auf das Schuljahr 2018/19 unerlässlich wird.»

Ortsteil wird aufgewertet

Eine Arbeitsgruppe aus Schulleitung, Schulpflege und Gemeinderat hat die Situation analysiert und zwei Varianten genauer geprüft: Aufstockung des Kindergarten-Pavillons im Erbslet oder Reaktivierung der Schulanlage in Stilli (die az berichtete).

Für letztere Lösung sprechen laut Gemeinderat – «nach vertiefter Abwägung von Nutzen und Kosten» – folgende Argumente: Es besteht bereits ein komplettes Schulhaus mit Turnhalle – mit einem «sehr attraktiven» Raum-Mix samt Reserven. Es wären, so die Behörde, in den nächsten Jahren ohnehin Investitionen in die Liegenschaft fällig. Überdies könne die Nutzung der gemeindeeigenen Liegenschaften optimiert, der Ortsteil Stilli aufgewertet werden.
«Auf drei Etagen entstehen Schulzimmer, Gruppen- und Lehrerzimmer für die 4. bis 6. Primarschulklasse», führt der Gemeinderat aus. «Auch die Turnhalle und der Werkraum werden durch die Schule genutzt.» Der Bärensaal sowie der Dachsaal stehen weiterhin zur Verfügung für Vereine und Veranstaltungen. Vorgesehen ist, die WC-Anlagen zu sanieren und die Schulräume, die Fassade sowie die Einfriedungsmauer zu renovieren. Beantragt wird ein Kredit von 1,687 Mio. Franken.

Firma zieht ins Quartier Winkel

Die aktuellen Mietverhältnisse werden aufgelöst. Der langjährigen Mieterin, der Firma Lika, bietet der Gemeinderat als Anschlusslösung das alte Schulhaus Winkel im Dorfzentrum in Villigen an. Es soll sanft renoviert werden. Die Behörde spricht von einer Win-win-Situation, weil die Firma – «eine angenehme, zuverlässige Mieterin» – das gesamte Gebäude nutzen möchte, die Geschäftsaktivitäten in das Quartier passen und das Dorf belebt werde. Die Gemeinde ihrerseits profitiere von einer geregelten Auslastung mit Mieteinnahmen und könne die alte Turnhalle mit den WC-Anlagen auch künftig nutzen.

Sollte der Kredit für das Schulraumprojekt in Stilli nicht bewilligt werden, bringt der Gemeinderat einen Kredit von 2,468 Mio. Franken für die Aufstockung des Kindergarten-Pavillons im Erbslet ins Spiel. Es sei elementar, betont er, dass den Stimmberechtigten ein alternativer Vorschlag vorgelegt werden könne. Das Belassen der Schule an einem Standort geniesse in Teilen der Lehrerschaft zudem viel Sympathie.

Lange Traktandenliste

Weiter entscheidet die Gemeindeversammlung am Dienstag, 6. Juni, über die Rechnung 2016, drei Kreditabrechnungen, fünf Einbürgerungen, einen Kredit von 1,685 Mio. Franken für die Erschliessung des Park Innovaare, die Teiländerung der Nutzungsplanung für die Erweiterung des Steinbruchs Gabenchopf, einen Zusatzkredit von 95 000 Franken für den Abschluss der Gesamtrevision der Nutzungsplanung, einen Kredit von 69 120 Franken für die Erstellung des Bauprojekts Erschliessung Obsteinen Nord, den Gemeindeanteil von 64 000 Franken für die Anschaffung von zwei Verkehrsfahrzeugen für die Feuerwehr Geissberg, einen Kredit von 5000 Franken für die Einführung eines Mittagstisches an der Schule sowie die Besoldung des Gemeinderats.

Die Entschädigungen sollen leicht erhöht werden: Gemeindeammann 32 700 Franken (bisher 32 000 Franken); Vizeammann 19 500 Franken (19 000); Gemeinderäte 16 500 Franken (16 000). Der Arbeitsanfall sei stark angestiegen, begründet der Gemeinderat die Anpassung. «Viele Augenscheine und Sitzungen finden tagsüber statt und haben einen Ausfall der Arbeitszeit zur Folge.»

Gemeindeversammlung Dienstag, 6. Juni, 20 Uhr, Trotte.