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Unter dem Namen «Campus Reichhold» beginnt ein neues Kapitel auf dem – noch – brach liegenden Areal zwischen Hausen und Lupfig.
Kleine und grosse Unternehmen finden nebeneinander Platz, der traditionelle Gewerbebetrieb wie die Schreinerei genauso wie die Hightech-Firma, der moderne Industriebetrieb samt Entwicklungs- und Produktionsabteilung genauso wie das Catering- oder Reinigungsunternehmen. In einem inspirierenden und dynamischen Umfeld sollen sie ihre Ideen umsetzen können.
Für das rund 75'000 Quadratmeter grosse Reichholdareal zwischen Hausen und Lupfig sind eine konkrete Vision formuliert, ein neuer Webauftritt realisiert und ein passender Name gefunden worden: «Campus Reichhold.» Entstehen werde ein Werkplatz in bester Schweizer Tradition, ein innovativer und lebendiger Ort, an dem zukunftsgerichtet gearbeitet werde in einer Gemeinschaft, zu der man gerne gehöre, lautet das Ziel.
Zum attraktiven Arbeitsumfeld beitragen soll ein sortiertes Angebot mit Restaurants, Take-aways, kleinen Geschäften mit Gütern des täglichen Bedarfs, einer Kindertagesstätte sowie einem Fitnessstudio.
Der neue Name «Campus Reichhold» unterstreicht, dass das Areal gesamtheitlich entwickelt und auch zukünftig als solches wahrnehmbar sein wird, erklärt Alex Römer, Arealentwickler bei der Grundeigentümerin Hiag Immobilien. «Das heisst zum Beispiel, dass Nutzungen ein Stück weit kuratiert werden, damit ein interessantes Ganzes entsteht. Oder es heisst auch, dass es übergeordnete Konzepte gibt, die dem ganzen Areal Qualitäten geben.»
Das rund 75'000 Quadratmeter grosse Reichholdareal zwischen Hausen und Lupfig zählt zu den grössten Industriebrachen im Aargau. Erstmals bebaut wurde das Gelände im Jahr 1928 durch die Portland-Cement-Werke Hausen AG. Auf das Zementwerk folgten 1938 die Dr. Münzels Chemische Werke, die Öle veredelten für die Lack- und Farbenindustrie. Nach mehreren Eigentümerwechseln wurde das Areal 1993 stillgelegt. 2006 erfolgte der Abbruch der Gebäude. Die Hiag Immobilien erwarb die Industriebrache im 2012 und hat bis 2020 die Altlastensanierung vorgenommen. (mhu)
Der Name spiegle ebenfalls die Absicht, Strukturen zu schaffen, die den Austausch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unterschiedlichen Unternehmen untereinander fördern. «So soll eine App das unkomplizierte Teilen von einer gewissen Infrastruktur wie etwa Sitzungszimmer, Lagerräume oder Empfang unterstützen», macht Römer ein Beispiel.
Zudem werde grosser Wert gelegt auf die Freiräume. Diese werden grün und mit Plätzen als Treffpunkte versehen – «damit sich mittelfristig eine Campusgemeinschaft entwickelt, wo Neues entstehen kann». Und wer mag, der kann über Mittag eine Runde joggen oder Velo fahren.
Die naturnah gestalteten, öffentlich zugänglichen Freiräume auf dem ganzen Campus, heisst es auch in der Vision, seien für die beiden Standortgemeinden ein Gewinn. Der Uferspazierweg dem Süssbach entlang etwa werde aufgewertet, den Gästen würden neue Erholungsräume und Dienstleistungen geboten.
Das Wort Campus signalisiert laut Arealentwickler Römer eine Offenheit gegenüber der Bevölkerung:
«Die neue Langsamverkehrsachse von Lupfig nach Hausen führt durch den Campus. Wir hoffen, dass die Menschen aus der Umgebung dereinst bei uns im Schatten der Bäume verweilen und einen Kaffee trinken.»
Die neu zugezogenen Firmen werden Arbeitsplätze für die Region schaffen. Ihre Räume können die Unternehmen gemäss der Vision flexibel und massgeschneidert auf ihre Bedürfnisse gestalten. Interessant sei der Standort ebenfalls dank seiner idealen Lage am Autobahndreieck Birrfeld, stellt Alex Römer fest. Sowohl auf der Strasse als auch mit der Bahn sei er schnell und bequem erreichbar.
Bei der Bebauung wird Nachhaltigkeit grossgeschrieben. Innovative Materialien an und in den Gebäuden, erneuerbare Energien oder Solarpanels lauten unter anderem die Stichworte. Auch die Anforderungen des Mobilitätskonzepts von Aargaumobil werden miteinbezogen. So darf das Areal beispielsweise nicht mehr als 4000 Fahrten pro Tag generieren.
Apropos Bebauung: Wie sieht der zeitliche Rahmen aus bei der weiteren Entwicklung? Dieses Jahr steht der Gestaltungsplan im Vordergrund, der bald in die kantonale Vorprüfung soll, sodass voraussichtlich im Sommer die öffentliche Mitwirkung und anschliessend die öffentliche Auflage erfolgen können, sagt Römer zu den anstehenden Schritten. «Wir hoffen auf eine Festsetzung gegen Ende 2021 oder Anfang 2022.» Verläuft alles reibungslos, könnten die ersten Flächen ab Sommer 2023 bezugsbereit sein.
Der Name «Campus Reichhold», fasst Römer zusammen, soll zeigen, dass nun ein neues Kapitel beginnt auf dem Areal. Die neuen Fahnen wehen bereits auf dem sonst noch überwiegend brachliegenden Gelände. «Bald sind wir bereit, mit konkreten Planungen von ersten Projekten zu starten», hält Römer fest. Und:
«Firmen sollen stolz sein können, Teil des Campus Reichhold zu sein. Dieser soll eine überregionale Ausstrahlung erhalten.»