Hausen/Lupfig
Campus Reichhold: «Wird es ein zentrales Parkhaus geben?» – was die Bevölkerung beschäftigt

Der Campus Reichhold wird schon bald bebaut: Nun konnte die Bevölkerung von Hausen und Lupfig den Fachplanern Fragen stellen. Das öffentliche Mitwirkungsverfahren für den Gestaltungsplan läuft noch bis 13. September.

Claudia Meier
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Visualisierung der Freiräume und Erschliessung des Campus Reichhold im Grenzgebiet von Hausen und Lupfig. Bauten hängen von den künftigen Nutzern ab und können von der Architektur her abweichen.

Visualisierung der Freiräume und Erschliessung des Campus Reichhold im Grenzgebiet von Hausen und Lupfig. Bauten hängen von den künftigen Nutzern ab und können von der Architektur her abweichen.

zvg/Hiag

«Wir sind bei einem Meilenstein in der Entwicklung des Reichholdareals angelangt», sagte Gemeindeammann Richard Plüss aus Lupfig. In der Mehrzweckhalle Hausen durfte er gut 100 Interessierte begrüssen, die sich am Donnerstag vom Fachplanerteam Antworten holten zu allen zentralen Fragen.

Denn das altlastensanierte Areal im Grenzgebiet von Lupfig und Hausen gilt als kantonaler Entwicklungsschwerpunkt. In ein paar Jahren könnten hier die Arbeitsplätze von bis zu 1400 Angestellten angesiedelt sein.

Arealentwickler Alex Römer erklärt die nächsten Schritte.

Video: Hiag

Noch bis am 13. September läuft die öffentliche Mitwirkung für den Gestaltungsplan. Die Unterlagen können auf den Gemeindewebsites oder auf den Gemeindeverwaltungen eingesehen werden. Ammann Richard Plüss rief die Anwesenden dazu auf, die Unterlagen anzuschauen und sich mit Hinweisen, Fragen und Anträgen einzubringen.

Neue Haltestelle für den Bus 364 im Areal

Rede und Antwort stand unter der Gesprächsleitung von Monique Rijks in der Mehrzweckhalle ein Fachplanerteam. Arealentwickler Alex Römer von der zuständigen Hiag AG beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der Industriebrache.

In fünf Jahren werde hier ein bunt durchmischtes Arbeitsplatzgebiet mit einer zusätzlichen Bushaltestelle realisiert sein, sagte Römer. Die Rede ist von industrieller Nutzung in den grösseren Bauten, einem befahrbaren Gewerbehaus, einem Logistikzentrum sowie Dienstleistern für Angestellte und Bevölkerung.

Diese Visualisierung zeigt den Blick von Hausen über den Campus Reichhold Richtung Birrfeld.

Diese Visualisierung zeigt den Blick von Hausen über den Campus Reichhold Richtung Birrfeld.

zvg/Hiag

Der Arealentwickler führt regelmässig Gespräche mit potenziellen Nutzern. Um den Campus Reichhold funktional als Gesamtheit zu entwickeln und eine gute Vernetzung zum Wohl der Menschen zu ermöglichen, unterliege er einer Gestaltungsplanpflicht, sagte Martin Eggenberger vom Planteam. Im Gestaltungsplan werden Freiräume, Verkehrswege und Baufelder definiert.

Erst wenn dieser Rechtskraft erlangt hat, werden konkrete Bauprojekte in Angriff genommen. Idealerweise können laut Römer 2022 erste Baugesuche eingereicht und Ende 2023 / Anfang 2024 erste fertiggestellte Gebäude bezogen werden. Von der Architektur her können die Bauten später von den Kuben auf den aktuellen Visualisierungen abweichen.

Die Querverbindung durch den Campus Reichhold ist auf der Visualisierung gut erkennbar.

Die Querverbindung durch den Campus Reichhold ist auf der Visualisierung gut erkennbar.

zvg/Hiag

Die innere Erschliessung erfolgt unter anderem mit einer zusätzlichen Haltestelle für die Buslinie 364 sowie öffentlichen Fuss- und Velowegen, die ans übergeordnete Wegnetz angebunden werden. Für das Einbiegen auf die Hauptstrasse ist vorgesehen, den Bus mit einer Lichtsignalanlage bevorzugt zu behandeln.

Firmen erarbeiten eigene Mobilitätskonzepte

Damit nicht alle Arbeitskräfte mit dem Auto auf den Campus Reichhold kommen, soll sich jedes Unternehmen ein Mobilitätskonzept überlegen, sagte Manuel Basler vom Ingenieurbüro Steinmann.

Auch hier wird angestrebt, dass diese aufeinander aufbauen und beispielsweise auch Sharing-Angebote beinhalten. Überhaupt ist die Vernetzung wichtig, sei es unter den Angestellten oder mit der Bevölkerung.

Über diese visualisierte Strassenschlaufe soll der Bus dereinst eine neue Haltestelle ansteuern.

Über diese visualisierte Strassenschlaufe soll der Bus dereinst eine neue Haltestelle ansteuern.

zvg/HIag

Ob es ein Parkhaus geben werde, lautete eine der Fragen aus dem Publikum. Alex Römer sagte: «Ein zentrales Parkhaus ist eher nicht vorgesehen, sondern es werden ausgeklügelte Lösungen mit einzelnen Nutzern gesucht.» Neben Fragen nach Sparringspartnern etwa für einen Pumptrack und der Energiegewinnung interessierten vor allem Verkehrswege. Hausens Gemeindeammann Eugen Bless hielt fest:

«Wir wollen nicht, dass die Lastwagen durch Hausen fahren und bereiten ein entsprechendes Fahrverbot vor.»