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Zurzeit läuft die Garantieabnahme im Campus. Die Mängel sind geringfügig - schwerwiegend ist kein einziger. Lob gab es für die Belüftung, etwas Probleme mit den Storen und der Lichtsteuerung.
Der 10. April 2013 war ein schwarzer Tag für die Aargauische Gebäudeversicherung, den Kanton Aargau und die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Im fast fertigen Campus-Komplex Brugg-Windisch brach ein Feuer aus. Betroffen waren rund 25 000 Quadratmeter. Die Schadenssumme: 26 Millionen Franken.
Das ist längst Geschichte. Der Campus konnte trotzdem planmässig eröffnet werden. Jetzt, rund zweieinhalb Jahre danach, sind Experten dabei, die Garantiemängel aufzunehmen. Bis Mitte Oktober sollen diese behoben sein, anschliessend gibt es eine erneute Evaluation. Die Garantieabnahme wird voraussichtlich Ende Oktober abgeschlossen sein und damit auch ein grosses Projekt für Christoph Bader, Campus-Neubau-Projektleiter beim Kanton.
Gemessen am Volumen des Gebäudes – rund 300 000 Kubikmeter – seien die aufgetauchten Probleme verschwindend klein. Im Campus-Gebäude, das vergleichbar ist mit mehreren 100 Einfamilienhäusern, gibt es bisher keine grösseren Schäden, wie die laufende Garantieabnahme zeigt. «Es gibt kein einziger Mangel, der tragisch ist», sagt Bader. «Und das sage ich nicht einfach so, damit der Bau gut da steht.»
Froh ist er darüber, dass die Belüftung funktioniert. Der heisse Sommer war ein Härtetest für den Campus. «Wir hatten super Rückmeldungen von Studierenden und Dozierenden», sagt Bader. Obwohl es draussen sehr heiss gewesen sei, habe dies der Luft im Innern des Gebäudes nicht geschadet. «Ich befürchtete, dass sie stickig wird. Aber nichts dergleichen ist passiert», erklärt er.
Gerne bezeichnet er das Gebäude als riesiges Dampfschiff, das mit frischer Luft versorgt werden muss. Das sei zwar programmierbar, dass aber alles gleich nach der Eröffnung nach zwei Monaten Betrieb funktioniert, «war unmöglich». Umso stolzer ist er nun, dass es kaum nennenswerte Probleme gab mit der Belüftung. Teilweise hätten die Studenten die Luft gar als etwas zu kühl empfunden. Aber: «Die Studenten schätzen das Klima», sagt Bader. «Das war eine unerwartet positive Überraschung für uns.»
Weitere Probleme gab es seit Beginn mit den Storen. «Teilweise hat die Steuerung nicht funktioniert oder die Storen klemmten», führt der Projektleiter aus. Auch hier weist er auf die Relationen hin: Die Storen sind in 125 Sektionen unterteilt, insgesamt wurden rund 1800 Storen montiert. Ähnlich verhält es sich mit den kleinen Holzteilen, die die Boden- und Treppenfläche bilden.
Einige Millionen Hölzli wurden eingesetzt, gerade mal knapp 1000 sind seit der Eröffnung herausgefallen. Kritisiert wird gemäss Bader auch die Lichtsteuerung. Oft brenne abends noch zu viel Licht, weil halt gut 3000 Personen täglich von früh morgens bis spät abends den Campus nutzen. «Hier musste die Software angepasst werden», sagt Bader.
Repariert werden bis Ende Oktober die Schubrisse in den Wänden. Diese entstehen, da der Campus-Neubau in einer Mischbauweise erstellt wurde. Gefährlich sind diese Risse nicht. «Mit der Statik hat dies nichts zu tun», beruhigt der Projektleiter. Alles in allem stellt Bader den Erbauern des Campus also gute Noten aus.