Startseite
Aargau
Brugg
Der Verein «inBrugg» hätte für die Detailhandelsstudie gerne finanzielle Unterstützung der Stadt Brugg. Doch der Stadtrat nimmt einen solchen Beitrag nicht mal in den Budgetentwurf auf.
Anfang dieses Jahres verfügte die Einwohnergemeinde Brugg über ein Nettovermögen von 78,5 Millionen Franken. Ende 2017 waren es noch 5 Millionen Franken mehr. Es verwundert daher nicht, dass bei solchen Beträgen immer wieder Begehrlichkeiten geweckt werden.
So auch vom neu gegründeten Verein «inBrugg», in dem sich der Gewerbeverein Zentrum Brugg, der Neumarkt Brugg sowie die Brugger City Galerie gemeinsam für ein wirksames Standortmarketing einsetzen.
Dietrich Berger präsidiert nicht nur «inBrugg»; er ist auch Präsident des Gewerbevereins Zentrum Brugg. In dieser Funktion erzählte er vor knapp zehn Monaten gegenüber dieser Zeitung vom Vorhaben, an der Hochschule St. Gallen (HSG) bei Handelsprofessor Thomas Rudolph eine Studie in Auftrag zu geben zum Thema «Was wir in Brugg umsetzen können, um endlich einen Schritt vorwärts zu kommen».
Möglich wäre dies nur mit finanzieller Beteiligung der Stadt. Für diese Studie wird mit Kosten von insgesamt zirka 40'000 Franken gerechnet. Gerne hätte Berger die Studie schon dieses Jahr in Auftrag gegeben.
Doch der Verein reichte sein Gesuch letztes Jahr bei der Stadt zu spät ein. Ob im Budget 2020 der Einwohnergemeinde Brugg ein Betrag für die HSG-Studie eingestellt ist, wird bei der Durchsicht des Dokuments nicht klar.
Dietrich Berger sagt auf Nachfrage: «Wir haben bei der Stadt den entsprechenden Antrag für die Kostenbeteiligung gestellt. Ich gehe davon aus, dass diese mit dem Budget bewilligt wird.»
In der Zwischenzeit haben der Brugger Einwohnerrat und das Stimmvolk das Budget gutgeheissen
Und was ist nun mit der HSG-Studie? Dazu sagt Stadtammann Barbara Horlacher: «Nachdem mir Dietrich Berger Mitte August per E-Mail mitteilte, dass derzeit alle Mitglieder von ‹inBrugg› stark in ihren Jobs engagiert seien und deshalb unklar sei, ob die Studie gemacht werde, hat der Stadtrat auf die Aufnahme eines entsprechenden Betrags ins Budget 2020 verzichtet.»
Darauf angesprochen zeigt sich Berger enttäuscht und sagt: «Anlässlich des Deep Dive mit dem Stadtrat vom 16. September in die bestehende Studie hat ‹inBrugg› nochmals klar bekräftigt, dass wir die neue Studie unbedingt machen wollen.» Sie mache aber nur Sinn, wenn sie gemeinsam vom Gewerbe zusammen mit der Stadt erstellt werde und Massnahmen daraus dann auch umgesetzt würden.
Für den Detailhandel in der Stadt Brugg wäre diese Studie bitter notwendig. «Aber offenbar wird der Konnex zwischen attraktivem Detailhandel und Innenstadtattraktivität nicht überall gleich gesehen», bilanziert Berger.