Das grosse Treffen der Lokalpolitiker war eine zeitlich dichte, aber hochinformative Führung über vier Stationen. Danach nahmen sich die Räte Zeit, freundschaftliche Beziehungen zu pflegen.
Der Anlass war eine Premiere: Die Einwohnerratspräsidenten von Brugg und Windisch hatten bereits kurz nach der Wahl im Jahr 2011 angekündigt, ein gemeinsames Treffen für alle Einwohnerräte und Gemeinderäte organisieren zu wollen. Die beiden Einwohnerratspräsidenten Silvia Kistler von Brugg und Robert Kamer von Windisch hatten dafür zwar eines der intensivsten Event-Wochenenden ausgesucht. Nichtsdestotrotz durften sich beide über grosse Teilnahme freuen. «Mit diesem Aufmarsch können wir zufrieden sein», freute sich Kamer.
Wohl an die 80 Politiker trafen zunächst beim Windischer Gemeindehaus ein. Unterteilt in Gruppen begutachteten sie dort den neu gestalteten Parterre-Bereich und liessen sich im obersten Stockwerk des Hochhauses von der herrlichen Rundsicht beeindrucken. Im betörenden Abendlicht bot sich den Windischern eine schöne Gelegenheit, ihren Brugger Nachbarn aus den Fenstern des Einwohnerratssaals die aktuellen Projekte «quasi vor der Haustür» zu zeigen und zu erklären. Gemeindeammann Hanspeter Scheiwiler hatte dazu weitere interessante Informationen parat.
Dann bewegte sich ein wahrer Velo- und Fussgänger-Corso gut gelaunt zum Campus-Areal. Christoph Bader, Projektleiter des Kantons erklärte in der Aula mit spürbarem Herzblut, wie das riesige Projekt zunächst politisch aufgegleist und baulich bis zum jetzigen Zustand geführt worden ist. Allen beteiligten Stellen sei in den zehn Jahren seit Beginn eine Parforce-Leistung gelungen, betonte Bader. Und an die versammelten Politiker gerichtet: «Zu diesem Jahrhundertbauwerk wäre es niemals gekommen, wenn nicht Brugg und Windisch gemeinsam agiert hätten».
Trotz Zeitdruck, den Rundgang in verschiedene Campusräume liess sich niemand entgehen: Die Fortschritte direkt vor Ort zu sehen und Fragen beantwortet zu bekommen, war selbst für Einwohnerräte ein exklusives Erlebnis. Stadtammann Daniel Moser liess im stockdunklen Campussaal gar einen vielbeklatschten Jauchzer hören, in den andere einfielen: Die Euphorie zum Projekt ist fürwahr gross.
Anschliessend ging es nach Brugg, wo es einen detaillierten Blick in die Gerichtsräume im oberen Stockwerk des Brugger Kornhauses gab. Gerichtspräsident Hansrudolf Rohr zeigte an der Aufteilung der Räume, auf welche menschlichen Regungen die eher trockene Materie Gerichtsbarkeit Rücksicht nehmen muss.
«Miteinander» sei das Motto der Veranstaltung, sagte Stadtammann Moser beim Apéro im Salzhaus. Und das solle auch so bleiben. Moser sieht die Zukunft von Brugg und Windisch klar in der Fusion.