Brugg
Für das ehemalige Abwartshaus Stapfer könnte es eng werden – bringt eine unheilige Allianz die Sanierung zu Fall?

Der Widerstand kommt von links und rechts: Sowohl die SVP als auch die SP stellen sich gegen den 335 000 Franken schweren Baukredit. Das bringt das Vorhaben ins Wanken.

Michael Hunziker
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Michael Hunziker

Bringt eine unheilige Allianz die geplante Sanierung des ehemaligen Abwartshauses Stapfer zu Fall? Übermorgen Freitag steht im Brugger Einwohnerrat der Baukredit von 535 000 Franken zur Diskussion. Diesem wird die SVP nicht zustimmen. «Die Kosten pro Fläche oder Volumen sind im Vergleich zu den üblichen Ansätzen für einen gewerblichen Bau viel zu hoch», heisst es im Fraktionsbericht. Die SP ihrerseits kündigt an, einen Antrag auf Rückweisung des Geschäfts zu stellen. Denn die vom Einwohnerrat im April 2019 verlangte Kostenersparnis sei vom Stadtrat nicht im Sinne der Fraktion vorgenommen worden.

«Wir verlangen, dass ein massgeschneidertes, kostengünstiges, behindertengerechtes Projekt ausgearbeitet wird, damit die unbestrittenermassen nötige Sanierung in den nächsten Jahren doch noch in Angriff genommen werden kann.» Bei FDP, Grünen und EVP hält sich die Begeisterung über die voraussichtlichen Kosten oder den Verzicht auf die Hindernisfreiheit zwar in Grenzen, den Antrag wollen sie trotzdem annehmen. Für die Grünliberalen ist der Sanierungsbedarf ausgewiesen, die Erneuerung «sollte nun zügig angegangen werden».

Weiter unterstützen die Grünliberalen die beantragte Erhöhung der Stellenprozente bei der Regionalpolizei. Auch für die EVP ist dieser Schritt «unbedingt nötig». Wie die Regionalpolizei auf dem «anscheinend ausgetrockneten» Stellenmarkt qualitativ gutes Personal rekrutieren will, darauf ist die SP gespannt. Die FDP steht ebenfalls mehrheitlich hinter der Vorlage, denn die Sicherheit der Bevölkerung sei ein wichtiger Standortfaktor. «Wir wollen die Stadt und Region Brugg attraktiver machen.»

Anders tönt es bei der SVP: Die Fraktion verweist auf die ungenügende finanzielle Ertragslage der Stadt. Vor diesem Hintergrund könne dem Antrag auf Stellenerhöhung nicht zugestimmt werden. «Dies schmerzt die SVP Brugg besonders, weil sie hohe Achtung vor dem Engagement und den Leistungen der Polizistinnen und Polizisten hat», hält die Fraktion fest. «Ausserdem ist ihr die Sicherheit der Bevölkerung eines ihrer zentralsten Anliegen.» Ebenfalls lehnt die SVP den Zusatzkredit für die Nutzungsplanung ab. Diesen gutheissen wollen auf der anderen Seite FDP, SP, EVP, Grünliberale und Grüne. Letztere äussern sich grundsätzlich zwar nicht sonderlich begeistert über die Mehrkosten, sind «jedoch überzeugt, dass sich das partizipative Vorgehen und die daraus erfolgte seriöse Planung mit legitimierten Resultaten lohnt».