Die Firma Green.ch setzt bei ihrem Rechenzentrum auf Gleichstrom-Technologie von der ABB. Durch Verbesserungen bei der Ausrüstung von Rechenzentren lassen sich aber erhebliche Einsparungen beim Stromverbrauch realisieren.
«In allen unseren Geschäftsfeldern verlangen die Kunden hohe Zuverlässigkeit und Energieeffizienz», sagt Tarak Mehta, Leiter der Division Low Voltage Products bei ABB. Zu diesen Kunden gehört auch die Green.ch, einer der führenden ITC-Dienstleister für internetbasierte Datenkommunikation in der Schweiz, die in Lupfig das modernste Rechenzentrum der Schweiz betreibt.
«Die Implementierung der 380-Volt-Gleichstrom-Technologie in unserem Rechenzentrum ist Teil unserer Langzeitstrategie der Energieoptimierung und ein grosser Schritt, der neue Standards setzt», erklärt Franz Grüter, CEO der Green.ch.
Erhebliche Einsparungen
Rechenzentren brauchen grosse Mengen an Energie. Im Durchschnitt entspricht der jährliche Strombedarf eines Rechenzentrums demjenigen von 25000 Haushalten in der westlichen Hemisphäre. Und jährlich kommen mehr als 5,75 Millionen Server hinzu. Das heisst, dass sich die weltweiten Co2-Emissionen aus Rechenzentren bis ins Jahr 2020 vervierfachen werden. Durch Verbesserungen bei der Ausrüstung von Rechenzentren lassen sich aber erhebliche Einsparungen beim Stromverbrauch realisieren.
«Mit Gleichstromtechnik kann die Energieeffizienz in Rechenzentren im Vergleich zu Wechselstromsystemen durch Reduzierung von Energieumwandlungsverlusten um mindestens zehn Prozent verbessert werden», stellt man bei ABB fest. «Zudem wird weniger Kühlleistung erforderlich, was den Energiebedarf zusätzlich verringert.» Weil weniger Komponenten nötig sind liegen schliesslich auch die Investitions- und Installationskosten tiefer und der Raumbedarf sinkt.
In Lupfig hat ABB jetzt das weltweit erste Rechenzentrum durchgängig mit einem Gleichstrom-Energieverteilungssystem ausgerüstet. «Das Rechenzentrum der Green.ch», so Tarak Mehta, «ist weltweit ein Vorzeigeprojekt, das zeigt, wie Gleichstrom-Technologie in Datenzentren eingesetzt werden kann, eine Technologie, welche die Verfügbarkeit verbessert und gleichzeitig die Kosten für Installation, Energie und Unterhalt minimiert.»
Gleichstrom vom Netz zum Chip
Die Schweiz sei dank der stabilen politischen Verhältnisse, der guten Infrastruktur -- aber auch der Diskretion – ein wichtiger Standort für global eingebunden Rechenzentren, betont Franz Grüter. «Wir müssen aber alles unternehmen, um den Energieverbrauch in diesen Rechenzentren zu reduzieren.»
Immerhin bewegt sich die «Stromrechnung», die der Green.ch für das Rechenzentrum in Lupfig ins Haus flattert, in der Grössenordnung von jährlich 10 Millionen Franken. Franz Grüter: «Wir haben neue Technologien, die uns helfen, den Energieverbrauch zu reduzieren. Ich bin sehr glücklich, dass wir in unserem Rechenzentrum -- vom Stromnetz zum Chip – eine Gleichstromlösung realisieren konnten, die rund 20 Prozent weniger Energie braucht. Ich bin aber auch überzeugt, dass wir erst am Beginn stehen.»
Die Optimierung des Energiebedarfs wird bei Green.ch denn auch bei den Ausbauplänen für zwei weitere Etappen des Rechenzentrums Lupfig und für den geplanten Innovation Tower – mit dem rund neue 400 Hightech-Arbeitsplätze geschaffen werden – grossgeschrieben.