Das schöne Wetter hat dieses Jahr besonders viele Besucher an den Martinimarkt gelockt. Bei rund 120 Marktfahrern – davon rund 30 aus dem Aargau – gab es viel zu entdecken. Über den Preis zu verhandeln, ist aber längst nicht jedermanns Sache.
Es komme schon oft vor, dass die Kunden feilschen wollen, sagt eine Wurstverkäuferin an ihrem Stand am Brugger Martinimarkt. Bei Lebensmitteln gibt es offenbar kaum Verhandlungsspielraum. Dies bestätigen sowohl ein Magenbrot- wie ein Gewürzverkäufer. «Kommen Sie wegen mir oder wegen dem Käse?», fragt ein Mann seine Stammkundin und reicht ihr ein Stück Napfkäse zum Degustieren. Beide lachen herzhaft. Der Verkäufer legt das gewünschte Stück Käse auf die Waage und rundet beim Verkaufspreis ab.
«Bei mir kann man schon über den Preis diskutieren», sagt eine Wollmützen-Verkäuferin. Sie hätte es begrüsst, wenn es am Dienstag noch etwas kälter gewesen wäre, denn so hätte sie vermutlich mehr verkauft. Dass es mit dem Verkauf am Markt harzt, stellt der Korbverkäufer bereits seit rund drei Jahren fest. Dennoch gilt für ihn, wenn jemand Interesse zeigt, kann man über den Preis verhandeln. Das Feilschen gehört einfach zum Markt, sagt ein Kleiderverkäufer aus dem Orient. Maximal 10 Prozent Preisreduktion kann er gewähren.
Und was heisst das nun für die Kunden? «Fragen kann man immer, wenn man die Antwort nicht scheut», bringt es die Marktfahrerin vom Trockenfleischstand auf den Punkt. Bei einem Grosseinkauf zeige sie sich gerne kulant.