Brugg - Expo Milano 2015: Die klare Botschaft aus Brugg kommt gut an
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Expo Milano 2015: Die klare Botschaft aus Brugg kommt gut an
Am 31. Oktober endet die Expo Milano. Das Herzstück des Schweizer Pavillons sind die vier Nahrungsmittel-Türme. Fünf Schweizer sagen, was sie vom Pavillon des jungen Brugger Architekturbüros Netwerch an der Weltausstellung in Mailand halten.
Claudia Meier (Text und Fotos)
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Das Brugger Architekturbüro Netwerch hat den Schweizer Pavillon mit den vier Türmen für die Expo Milano entworfen. (2).jpg
Claudia Meier
Noch bis zum 31. Oktober dauert die Expo Milano. Die Schweiz ist in Norditalien mit einem Pavillon bestehend aus mehreren Ausstellungen vertreten. Die vier Türme, die mit Kaffee, Salz, Apfelringli und Wasser gefüllt sind und sich allmählich leeren, bilden das Herzstück des Auftritts.
Kommende Woche werden die vier Plattformen zum letzten Mal gesenkt, so Daniel Christen vom Brugger Architekturbüro Netwerch, das für den Schweizer Pavillon an der Weltausstellung verantwortlich ist.
Die Besucher dürfen sich weiterhin bedienen und so viele Produkte mitnehmen, wie sie möchten. Auch wenn die Präsenz der Schweiz von einigen Gästen als bieder oder zu wenig spektakulär beurteilt wird, so zeigt eine kleine Umfrage im Pavillon-Bistro, dass die Kernbotschaft zur nachhaltigen Entwicklung entlang der Lebensmittelkette gut verstanden und aufgenommen wird. Auch zum von Netwerch konzipierten Ausstellungsbereich der Gotthard-Partnerkantone im «House of Switzerland» lassen sich lobende Worte finden.
Während der Sommerferien hielt sich der Besucherstrom an der Expo Milano – nicht zuletzt wegen der grossen Hitze – in Grenzen. Das hat sich seit August radikal geändert. Bis zum Expo-Ende rechnen die Verantwortlichen mit laufend steigender Nachfrage. Wer die Schweizer Türme unbedingt besuchen will, sollte sich deshalb rechtzeitig im Internet ein kostenloses Ticket sichern.
Claudius Jörg (23), Seengen AG «Um die Botschaft des Schweizer Pavillons zu verstehen, braucht es nicht viele Worte. Das finde ich toll. Ich habe zwei Portionen Kaffee, ein Böxli Salz und einen Wasserbecher als Andenken mitgenommen. Auf Apfelringli verzichtete ich bewusst, weil es nur noch wenige hatte.»
Claudia Meier
Alba Duijts (64), Morbio Inferiore TI «Ich bin sehr enttäuscht, dass ich die Türme nicht besuchen kann, weil ich nicht reserviert habe. Dafür haben wir hier im Restaurant feines Raclette gegessen. Der Wein ist übrigens günstiger als in der Schweiz. Super fand ich die Ausstellung mit dem Gotthard-Massiv.»
Claudia Meier
P. Columban Züger (73), Magdenau SG «Mir hat die Gotthard-Ausstellung sehr gut gefallen. Es ist nämlich das Wasser, das in der Schweiz sprudelt, und nicht die Milch. Eine Hostess hat uns das mit grosser Begeisterung erklärt. Imposant finde ich auch die schöne Holzkonstruktion. Sie lässt sich sicher leicht abbauen.»
Claudia Meier
Liliane Gaugaz (73), Onex GE «Uns passt es hier. Ich wusste zwar nicht, dass man für die Liftfahrt im Turm reservieren muss. Nun haben wir das verpasst. Dass die Apfelringli nicht für alle Besucher reichen, habe ich gehört. Beeindruckt bin ich von der Gotthard-Ausstellung. Ich habe die Rhone gesehen.»
Claudia Meier
Inge Wymann (62), Rubigen BE «Vor einem Monat war ich schon hier. Die Idee hinter den Türmen ist bestechend: Was ich mitnehme, ist für die nachfolgenden Personen nicht mehr da. In der Schweiz sind wir uns nicht gewohnt, dass beispielsweise auch Wasser nicht unbeschränkt verfügbar ist.»