Die Sozialen Dienste dürfen Selbstgestricktes der «Strickambulanz» Kleindöttingen an Bedürftige verteilen. Von dieser Aktion profitieren nicht nur Sozialhilfebezüger, sondern auch Leute, die am Existenzminimum leben.
Bescherung bei den Sozialen Diensten: Leiterin Dora Deppeler präsentiert mit ihrer Stellvertreterin Anja Keller Jäckchen, dazu passende Mützen, Schals und Socken, die sie an Bedürftige in Birr verteilen dürfen.
«Wir haben diese wunderschönen Sachen von der ‹Strickambulanz› in Kleindöttingen erhalten», sagt Dora Deppeler. Was die «Strickambulanz» ist, erfuhr Deppeler erst, als für besagte Weihnachtsaktion angefragt wurde.
«Das sind rund 13 bis 16 Frauen, die sich jeden Dienstag treffen, um zusammen zu stricken, zu fachsimpeln und neue Leute kennenzulernen. Das ist doch wunderschön», meint Dora Deppeler und hält ein rot-schwarz-gemustertes Kinderjäckchen in die Höhe.
Sie selber sei nicht der «Lismi-Typ», gesteht Deppeler. Die Weihnachts-Aktion der Frauengruppe findet sie deshalb doppelt toll.
Bedürftige gibt es auch in der Schweiz
Durch den Kontakt mit Marianne Sieber, die seit eineinhalb Jahren in der ‹Strickambulanz› strickt, sei der Deal zustande gekommen.
«Wir dachten uns, dass es ja auch in der Schweiz Bedürftige gebe und fragten deshalb meine Bekannte Dora Deppeler an», erklärt Marianne Sieber.
Die eigentliche Idee der «Strickambulanz» ist, Leuten zu helfen, die mit den komplizierten Strickmustern nicht klar kommen.
Meist sei doch die schöne, teure Wolle gekauft und mittendrin verlässt einen die Lust am Stricken, oder der Pullover sieht nicht nach den eigenen Vorstellungen aus.
«In so einem Fall meldet man sich dann bei der ‹Strickambulanz›», erklärt Marianne Sieber. Sie selber ist vor eineinhalb Jahren «so reingerutscht».
«Ich habe schon vor 30 Jahren gestrickt, dann aber keine Zeit mehr dazu gehabt. Jetzt ist es toll, mit vielen verschieden Frauen zu stricken und sich auszutauschen.»
Zurück zu Dora Deppeler: Sie hat einer Mutter mit einem Säugling einige Sachen abgegeben, andere werden noch beschenkt.
Die Sozialen Dienste denken da nicht nur an Sozialhilfebezüger sondern auch an Leute, die am Existenzminimum leben.
«Wir finden es toll, Strickwaren zu verschenken, die den Menschen hier vor Ort helfen», meint Dora Deppeler.