Bewohner und Gewerbetreibende gleisen Entwicklungskonzept für Altstadt selbst auf.
Das Mitte Oktober abgeschlossene Mitwirkungsverfahren der Stadt Brugg zum Entwurf des neuen Altstadtreglements hat bei Bewohnern, Gewerbetreibenden und Immobilienspezialisten zu einigen Einsprachen geführt. Vor allem mittels einer von Fürsprecher Jürg Waldmeier verfassten Stellungnahme üben 51 Unterzeichner heftige Kritik am Vorgehen der Stadt.
Da diese Gruppe primär das im Räumlichen Entwicklungsleitbild vorgesehene Entwicklungskonzept für die Brugger Altstadt vermisst, das als Grundlage für das neue Reglement dienen sollte, wollen nun neun Personen diesen partizipativen Prozess selbst anstossen. Sie laden deshalb am 17. Januar 2018 um 19 Uhr im Rathaussaal Brugg zur Einsetzung eines «Runden Altstadt-Tisches» ein. Alt-Regierungsrat Peter C. Beyeler, Präsident der Interessensgemeinschaft Aargauer Altstädte, hält ein Einstiegsreferat. Anschliessend steht er für Fragen zur Organisation des «Runden Altstadt-Tisches» zur Verfügung.
«Eigentlich müsste der Stadtrat hoch erfreut sein», schreiben die Organisatoren in einer Medienmitteilung. Denn die Mitwirkungseingaben zum Altstadtreglement machen klar, dass sich zahlreiche Bewohner und Gewerbetreibende für die Zukunft der Altstadt einsetzen. Ihre Forderung, in die Erarbeitung des vorgesehenen Entwicklungskonzepts einbezogen zu werden zeige, dass sie bereit sind, sich aktiv zu engagieren. Der Grund dafür ist einfach, schreiben die Organisatoren: «Der Altstadt geht es gar nicht gut.» Angesichts der akuten Entwicklungen (Exodus der Verkaufsgeschäfte, labile Situation im Gastgewerbe, Liegenschaftsbestand mit zum Teil dringendem Sanierungsbedarf, Verkehrsbelastung, Parkierungssituation usw.) machen sich die Betroffenen Sorgen um die Zukunft.
In seiner Stellungnahme zur Eingabe von Jürg Waldmeier und den 51 Mitunterzeichnern bestätigt der Stadtrat zwar die Notwendigkeit, eine Analyse und ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten, lehnt dies aber wegen fehlenden finanziellen und personellen Ressourcen ab. Da einige Bewohner und Gewerbetreibende diesen Entscheid kurzsichtig und falsch finden, haben sie nun selbst einen Anlass organisiert.