Die Artbar ist mehr als ein faszinierender Schmelztiegel aus Kunst und Musik: 10 Kunstschaffende sind zur 10. und letzten Artbar eingeladen worden und sorgen für eine persönliche Kulturatmosphäre.
Fackeln erhellen den Weg zu den Piani-Werkhallen Brugg. Lichterketten schmücken die kahlen Bäume. Die metallene Raubkatze ist in Lauerstellung und ein Uhu wacht mit stoischer Ruhe über den Besucherstrom. Beides sind Skulpturen von Künstler Daniel Schwarz. Hoch über dem Eingang sticht Monique Bastiaans Installation aus überdimensionierten Kunstregentropfen ins Auge und Claudio Cassanos Lichtobjekte schimmern magisch.
Schon der Gang zur Artbar ist ein Erlebnis. Drinnen offenbart sich ein faszinierender Schmelztiegel der Kunst und Live-Musik in total entspanntem Ambiente. Dieser Mix macht die Artbar seit 10 Jahren zu einem der schweizweit stimmungsvollsten Vorweihnachts-Happenings. Für Kreative wie Matt Affolter-Fischer eine wichtige Plattform, um seine «Gschichtli im Chischtli» zu zeigen, die er mit kleinen Tonfiguren in alten Baulaternen und Bierkisten inszeniert.
«Ich schätze die unkomplizierte Vermischung verschiedener Kunstformen. Sie hebt sich wohltuend von der üblichen Galerie-Atmosphäre mit lauwarmen Cüpli ab», meint der gebürtige Ehrendinger. 10 Kunstschaffende wurden für die 10. und letzte Ausgabe der Artbar eingeladen. Barbara Babo aus Küsnacht ist eine davon. Ihre Bronzefigur «Olga» steht mit Tauchflossen auf einem Sockel und setzt zum Sprung an. Sie hat Symbolcharakter: Noch einmal hat das Publikum Gelegenheit, abzuheben und einzutauchen in die letzte Ausgabe der Artbar. Und wie immer reiht sich ein kulturelles Highlight ans andere.
Platz machen für Neues
Die vier Artbar-Initianten Robbie Caruso, Claudia Piani, Regula Zimmerli und Claudio Cassano werden nonstop geherzt und gelobt. Immer wieder heisst es: «Schade, dass Ihr nicht weitermacht.» Piani selber fühlt sich super beim Endspurt. «Sozusagen ‹on Top› mit der Artbar aufzuhören, ist wunderbar», sagt die Unternehmerin, Künstlerin und Sängerin. «In den letzten Jahren fingen wir im Februar mit der Planung der neuen Reihe an. Jetzt geniesse ich es, einfach mal den Kopf zu leeren und Platz zu machen für Neues.» Darauf ist auch Stadtammann Dani Moser gespannt: «Die Leute, die hinter diesem Event stecken, legen zwar eine Denkpause ein. Aber wir werden bestimmt noch viel von ihnen hören, so kreativ und aktiv wie sie sind.»
Definitiv mehr zu hören, gibt es von Robbie Caruso. Mit seinem Caruso Chillout Orchestra hat er sich den Wunsch der eigenen Formation erfüllt und will 2014 mit dem neuen Album «Golden Matrix» und einer Tournee richtig Gas geben. Sein virtuoses Gitarrenspiel prägt die Instrumentalnummern, mit denen der musikalische Reigen in der Artbar eröffnet wird.
House-Musik-Elemente, alpine Klänge vom Hackbrett und ein Hauch Pink Floyd ergeben einen magischen Sound, der zusammen mit den Visuals von Videokünstler Sebastiano Bucca geradezu tranceartige Zustände auslöst. Christian Meier, Geschäftsführer Buono Brugg zeigt sich wie alle Anwesenden begeistert: «Die Mischung hier ist einfach perfekt. Und trotzdem nie abgehoben, sondern sehr persönlich.»