Seit gut drei Jahren gibt es den Eltern-Kind-Treff bereits. Die Teilnehmerzahlen schwanken. Teilweise sind die Räumlichkeiten überfüllt, dann aber wieder fast leer. Unterstützt wird es teilweise vom Kanton.
Es ist grau, nass und kalt. Nicht das Wetter, um einen Schritt nach draussen zu wagen. Das merkt an diesem Donnerstagnachmittag auch Maya Sommer. Sie leitet den Eltern-Kind-Treff vom Treffpunkt Integration Windisch.
Donnerstags von 14.30 bis 16.30 Uhr, Dorfstrasse 29 in Windisch.
Hier sollen Eltern mit ihren Kindern in Kontakt mit anderen Migranten und Schweizer Familien kommen. Dabei können sich die Eltern über Erziehungsfragen austauschen und ihr Deutsch trainieren. Auch die Kinder lernen während des gemeinsamen Spielens Deutsch sprechen.
An besagtem Donnerstag hat es nur eine Spanierin mit Kind in den Treff im Alten Schulhäuschen geschafft. Seit die Sommerferien zu Ende sind, will der Treff nicht mehr so richtig anlaufen.
Doch dass nur eine Frau mit Kind kommt, überrascht sogar Kathrin Potratz, die für den Treffpunkt Integration zuständig ist. «Eine Mutter mit einem Kind, das ist eindeutig zu wenig», bilanziert sie.
Eine Erklärung für den Einbruch gibt es allerdings. «Nach den Sommerferien müssen sich die Mütter jeweils neu organisieren, weil eines ihrer Kinder vielleicht frisch in der Schule ist oder neu den Kindergarten besucht», sagt Treffleiterin Maya Sommer.
Vor den Sommerferien hat es noch anders ausgesehen. «Zwischendurch wurde es fast zu eng in diesem Raum», so Maya Sommer. Im Treff sind Kinder ab dem Säuglingsalter bis zum Beginn des Kindergartens willkommen – wenn dann 10 bis 13 oder gar 18 Kinder mit dabei sind, «gibt es ein riesiges Gewusel», sagt Kathrin Potratz.
Trotz der instabilen Teilnehmerzahlen will man – der Treff ist ein kantonales Integrationsangebot – bewusst keine Anmeldungen einführen. Niederschwellige Angebote seien wichtig, weil bekannt ist, dass die ersten Schritte für Migranten in einer neuen Gesellschaft die schwierigsten sind.
Den Treffpunkt Integration Windisch gibts seit 2009 und wird von Windisch, Brugg, Hausen und Birr finanziert. Im Windischer Einwohnerrat wird Ende Oktober erneut über den Verpflichtungskredit abgestimmt. Windisch bleibt die alleinige Leit- und Trägergemeinde. Einen konstanten Kostenteiler gibt es bisher nicht, weitere Gemeinden können Beratungen als Dienstleistungen einkaufen. Der Verpflichtungskredit für den Treffpunkt Integration für das Jahr 2016 beträgt 127 081 Franken, jener für das Jahr 2017 128 513 Franken; vorbehältlich der Zusicherung der Beiträge der Stadt Brugg und der Gemeinden Birr und Hausen im mindestens gleichen Umfang wie 2016.
Inzwischen hat Jarek (4) einen Ball gefunden und spielt vergnügt damit. Er kann sich gut alleine beschäftigen. Zeit für seine Mutter und Maya Sommer, sich über die Zukunft des Kleinen zu unterhalten.
In den meisten Fällen empfiehlt Maya Sommer, die Kinder in die Spielgruppe zu schicken, damit diese weiter ihr Deutsch trainieren und den Austausch auch mit Schweizer Kindern pflegen können.
Der Eltern-Kind-Treff wird, genauso wie die Gesprächsgruppen für Frauen und Männer, vom Kanton mitfinanziert. Geld gibt es, wenn durchschnittlich vier bis acht Kinder pro Treff anwesend sind. «Das ist im Moment der Fall», sagt Kathrin Potratz.
Der Eltern-Kind-Treff wird mit 60 Prozent vom Kanton und mit 40 Prozent vom Treffpunkt Integration finanziert. Ab 2016 wird der Kanton zusätzlich für den gesamten Treffpunkt Integration Geld zur Verfügung stellen, damit die Stelle von Kathrin Potratz von 30 auf 50 Prozent aufgestockt werden kann.