Im vergangenen Juni genehmigten die Stimmberechtigten der 1660-Seelen-Gemeinde den Vertrag mit der Stadt Brugg mit grosser Mehrheit. Die Zusammenführung der Feuerwehren hat gute Gründe.
Noch bis Ende Dezember sei man voll einsatzfähig gewesen. Auf Neujahr gab die Feuerwehr Villnachern dann die Kommandoakten und Schlüssel ab. Ab Januar ist laut Mitteilung die Feuerwehr Brugg für die Nachbargemeinde zuständig. Die Zusammenlegung der Einsatzeinheiten kommt nicht von ungefähr.
Schon seit einigen Jahren würden die Verantwortlichen in Villnachern mit steigenden Anforderungen, schwieriger Rekrutierung und starker Unterbesetzung im Kader kämpfen, erklärte Gemeinderat Lukas Bopp am Infoanlass Mitte Juni. Vor sechs Monaten nahmen die Stimmberechtigten dann die Zusammenarbeit mit dem Prophetenstädtchen klar an.
Im Rahmen der Zusammenlegung schliessen sich die 14 Angehörigen des Villnacherer Korps den Brugger Kollegen an. Der Gemeinderat schreibt in der Mitteilung:
«Somit sind die Ortskenntnisse auch für künftige Einsätze sichergestellt.»
Bereits am 28. und 29. Dezember erhielten die neu integrierten Einsatzkräfte Ausrüstung sowie die nötigen Instruktionen der Feuerwehr Brugg, damit «diese nahtlos für die Sicherheit in Villnachern im Einsatz stehen können».
Die Ausrüstung der Feuerwehr Villnachern kommt fast komplett in neue Hände. Alle drei Fahrzeuge konnten erfolgreich veräussert werden, wie der bisherige Kommandant Michael Schratter auf Nachfrage erklärt. Er sagt:
«Ich habe mir den Verkauf schwieriger vorgestellt. Es ist aber alles sehr geschmeidig ausgegangen.»
Sowohl das Pikettfahrzeug als auch der Verkehrsbus gelangten am Montag zu ihren neuen Besitzern. Letzterer geht an Private aus Winterthur. Das Pikettfahrzeug übernimmt ein Spezialist für den Bau von Wohnmobilen. Einzig das Tanklöschfahrzeug wird weiterhin seinen ursprünglichen Zweck erfüllen und bis am 7. Januar an die Feuerwehr Rued geliefert.
Der Verkauf des restlichen Materials ist ebenfalls weit fortgeschritten. Am 15. Januar werden die Feuerwehrleute aus Villnachern ihrem letzten Aufgebot folgen, um ihre Kleidung abzugeben. Einen kleinen Teil der Ausrüstung übernimmt laut Schratter die Feuerwehr Brugg. Dies betreffe besonders Equipment aus der Tiefen- und Höhenrettung. Was übrig bleibt, wird Ende Februar an einem Flohmarkt feilgeboten.
Der ehemalige Kommandant aus Villnachern erklärt:
«Im Ausverkauf kann die Bevölkerung Kleinmaterial wie etwa Leuchthosen und -westen oder Karabiner erwerben.»
Ammann Roland König wird ab Januar als neuer Ressortverantwortlicher Feuerwehr Einsitz in die Feuerwehrkommission Brugg nehmen. Dort vertritt er die Interessen der Gemeinde Villnachern.