Beim Jugendfest der Schule Remigen-Mönthal standen die Gefühle im Zentrum – am Umzug und auf der Bühne.
Wenn Jugendfest der Schule Remigen-Mönthal ist, ist das kein normaler Anlass. Ohnehin nur alle fünf Jahre auf der Agenda, wird das entsprechende Wochenende zu dem Fest, zu dem sich das ganze Dorf versammelt. 2019 noch einmal mehr, weil die Pause dieses Mal nicht nur fünf Jahre betragen hatte, sondern sechs.
Dieses Mal war der Umzug ein Spezieller: Bei schweisstreibenden Temperaturen bewegte sich das Defilee vom Schulhausplatz über Hintertrottenstrasse, Villigerstrasse und Gansingerstrasse zurück zur Schule. Angeführt von der Musikgesellschaft und dem Jugendspiel Remigen zog der Dorfnachwuchs an den zahlreichen Schaulustigen vorbei. Und ein bisschen was von Fasnacht hatte der Umzug doch auch. Sah man doch furchterregende Teufel mitmarschieren.
Gefühle und Emotionen waren das Umzugs-Sujet 2019: «Can you feel it?» Die Teufel standen für den Hass. Kinder in gelben T-Shirts verkörperten die Habgier. Blau stand für Sehnsucht und die roten Outfits waren der Freundschaft vorbehalten. Schönes Symbol: Die Freundschafts-Kinder waren alle über ein Seil miteinander verbunden. Botschaften wie «Angst kann man überwinden» und «Mut tut gut» kamen bei den Zuschauern gut an. Während Musikgesellschaft und Jugendspiel den Zug anführten, beschlossen diesen die als Blues Brothers cool verkleideten Gemeinderäte, die einen blubbernden Dodge Charger-Oldtimer mit sich führten.
Vor der Schule begrüsste Gemeinderat Adrian Bieri die Festgäste. «Das OK hat sich 2019 sehr viel Mühe gegeben», sagte er. Markus Stückelberger, der sich das OK-Präsidium mit Michaela Huber teilte erklärte: «Wir hätten das Jugendfest eigentlich 2018 veranstalten sollen, aber vergangenes Jahr war mit dem grossen Kreisturnfest schon sehr viel los.»
Und während der Umzug seit jeher dazu gehört, ist bei jeder Jugendfest-Auflage das sonstige Programm speziell. 2019 fiel die Wahl auf ein Musical, das, analog zu den Umzug-Sujets von den Gefühlen handelte. «Das Musical geht eigentlich auf die Initiative der Schüler selbst zurück. Die wollten gerne etwas aufführen», so Stückelberger.
Seit September 2018 war das OK mit der Planung beschäftigt. Vor rund drei Monaten begannen die Primarschüler damit, ihre Texte einzustudieren. Etwa zwei Wochen vor der Premiere starteten die Proben im Gesamtensemble. Alles stand unter der künstlerischen Leitung von Simone Fatzer.
Thema des rund 75-minütigen Stücks namens «Gefühle mit Ketchup» war die Geschichte der verrückten Doktorin Keinstein, die eine Maschine erfunden hatte, die künstliche Gefühle herstellen kann. Dabei war die Botschaft deutlich: Echte Gefühle gibt es nicht per Knopfdruck, sie können nur von innen selbst kommen.
Vom Kindergartenkind bis zum Sechstklässler – die ganze Bandbreite an Altersstufen stand auf der Bühne. Die fetzigen Songs, begleitet von einer ebenfalls weitgehend aus Schülern bestehenden Live-Band, kamen beim grossen Publikum bestens an, besonders wenn sie von den positiven Gefühlen handelten. Lautstarker Beifall war den Kindern am Schluss sicher.