An der Bezirksschule Windisch laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Im Frühjahr 2019 soll der Film «Burnout» in die Kinos kommen.
Windisch, Bezirksschulhaus, 9.10 Uhr. Mehr als pünktlich sind die sechs Schüler der Abschlussklassen vor Ort, die am Donnerstagmorgen den Workshop mit Kameramann und Fotograf Adrian Ehrbar aus Umiken besuchen. Was belegen dürfte, dass ihnen das Filmprojekt mit dem Arbeitstitel «Burnout» Spass macht, welches von Klassenlehrerin und Filmemacherin Michèle Bachmann ins Leben gerufen wurde.
Als Erstes bittet der Kameramann die Schüler, sich selber und ihre Zuständigkeiten vorzustellen. «Ich bin für das Bewegen der Kamera und die Steadycam verantwortlich», sagt Fabienne. Sabina hingegen zeichnet für die Bildbearbeitung, Nicola und Ronja für das Making-of verantwortlich. «Und Noah und ich filmen einzelne Szenen und kümmern uns um Licht und Ton», ergänzt Jens.
Nach der kurzen Vorstellungsrunde die klare Ansage des Fachmanns: «Schnappt euch eine Kamera und los gehts.» Als Erstes wird den Schülern der Unterschied zwischen Weitwinkel und Tele näher gebracht, bevor sie dann selber mit ihren Kameras verschiedene Einstellungen ausprobieren. Danach wird die Blende thematisiert, die mit mehr oder weniger Lichteinfall ganz andere Fotos liefert.
Auch die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors kommt zum Zug. Ausprobieren ist erneut gefragt. Ronja: «Ich fotografiere gerne, am liebsten Pflanzen oder Wetterphänomene. Etwa einen Regenbogen oder Wassertropfen.» Dies sei nicht ganz einfach, aber spannend. «Im Workshop lerne ich nun, wie ich Menschen aufs Bild bannen kann.» Spass machts auch Noah. «Grosse Erfahrung habe ich allerdings nicht.» Jens hingegen hält die Ausflüge, die er mit seiner Familie macht, gerne auf Handyfotos fest.
Im zweiten Teil des Workshops geht es dann darum, mit der Kamera zu filmen. Auch da wird den sechs Bezirksschülern das nötige Rüstzeug dazu vermittelt. Bevor es jedoch endgültig zum Dreh kommt, ist noch viel Üben angesagt. Ab 18. Juni wird während dreier Wochen rund ums Bezirksschulhaus und in zwei Privathäusern gedreht.
«Wie gut das Zusammenspiel mit Regie, Kamera, Ton, Licht, Schauspiel und Maske funktioniert – mit total 25 Schülern – wird sich zeigen», sagt Ehrbar. Er ist für die technische Seite als Director of Photography beziehungsweise Chefkameramann verantwortlich, bekommt jedoch von den Schülern, Statisten und Helfern tatkräftige Unterstützung.
Für die Tonbearbeitung des geplanten, 90 bis 120 Minuten dauernden Spielfilms wird ebenfalls ein Experte zugezogen. Geschnitten wird dann das Ganze von Michèle Bachmann. «Diese Nachbearbeitung wird einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor ‹Burnout› im Frühling dem Kino-Publikum vorgestellt werden kann.»
Filmemachen kostet Geld. Für «Burnout» wurde ein Kostendach von 35 000 Franken gesetzt. «15 000 Franken kommen hauptsächlich von Sponsoren, für den Rest wurde ein Crowdfunding auf der Plattform ‹wemakeit› gestartet», sagt Michèle Bachmann. Noch bis zum 3. Mai kann man das Projekt als Firma oder Privatperson unterstützen. «Wir sind auf gutem Weg, aber jeder Franken zählt», sagt Bachmann.