Die Reha-Klinik will ihre Bettenzahl von 96 auf maximal 121 Betten erhöhen. Weil der Grundstücknachbar, die Bad Schinznach AG, Einsprache erhob, liegt jetzt ein zweites Baugesuch auf. Ungeklärt ist aber noch die Parkplatzsituation.
Der Baustart für den Ausbau der aarReha in Schinznach-Bad hat sich verzögert. Grund dafür war eine Einsprache des Grundstücknachbarn Bad Schinznach AG. Im letzten August wurde bekannt, dass sich die Bad Schinznach AG am Mobilitätskonzept der Rehabilitationsklinik stört. In einer Brugger Regionalzeitung machte aber Verwaltungsratspräsident Hans Rudolf Wyss keinen Hehl daraus, dass er die weiteren Baupläne «weniger belustigend» findet. «Zu Wellness und zum Resort-Charakter des Bad Schinznach gehört auch der sorgfältige Umgang mit der Umgebung und der wunderschönen Landschaft», liess sich Wyss damals zitieren. Der «aarReha-Klotz» gefährde dieses Ambiente.
Die Einsprache wurde mittlerweile bereinigt. «Die baulichen Anpassungen erfolgten in Absprache mit der Bad Schinznach AG», sagt Beat Schläfli, Klinikdirektor der aarReha. «Das neue Baugesuch enthält Anpassungen vor allem in den Bereichen Aarehaus, Durchgang Süd und Lindenhaus. Die Erhöhung der Bettenkapazitäten bleibt identisch mit dem ursprünglichen Projekt.»
Ein Blick in das Baugesuch, das noch bis 27. Juni auf der Gemeindekanzlei Schinznach-Bad aufliegt, zeigt: Auf die Aufstockung im vierten Obergeschoss des Aarehauses wird verzichtet. Im dritten Obergeschoss des Lindenhauses entsteht ein Schulungsraum als Attikageschoss und der Zwischentrakt zwischen Jurahaus und Quellehaus wird in Richtung Innenhof verbreitert.
Ausstehend ist der für die Kapazitätserweiterung benötigte Parkierungsnachweis. «Die Bad Schinznach AG und die aarReha sind momentan daran, eine entsprechende Lösung zu erarbeiten», sagt Klinikdirektor Schläfli. Die Erhöhung der Bettenkapazität schafft 20 neue Arbeitsplätze. Die Bad Schinznach AG bemängelte, dass nicht geregelt sei, wo all die Autos nach dem Ausbau parkiert werden sollen.
Die aarReha hat ein externes Büro damit beauftragt, einen Parkierungsnachweis zu erstellen. Dieser zeigt detailliert auf, wie hoch der spezifische Bedarf an Parkplätzen für die aarReha Schinznach ist – abhängig von der Beschäftigten-, Patienten- und Besucher-Struktur, vorhandenem Verkehrsangebot, Parkplatz-Bewirtschaftung und Mobilitätsmanagement – und in welchem Ausmass der ermittelte Bedarf mit den bestehenden Parkplätzen gedeckt werden kann. Im neuen Baugesuch sind die Details zum Mobilitätskonzept noch nicht ersichtlich. Gemäss ersten Erkenntnissen «ergibt sich seitens aarReha ein Zusatzbedarf von rund 20 bis 30 Parkplätzen. Die aarReha und die Bad Schinznach AG haben sich darauf geeinigt, die entsprechende Lücke an Parkplätzen mittelfristig über eine Erweiterung der Parkplatzkapazitäten auf Kosten und im Eigentum der aarReha und kurzfristig über einen Eintrag der aktuell seitens aarReha von der Bad Schinznach AG gemieteten Parkplätze im Grundbuch zu schliessen», heisst es im Baugesuch.
Nötig wird der Ausbau, weil die aarReha bei der Bettenauslastung mit 98,7 Prozent (im Jahr 2015) an ihre Kapazitätsgrenze stösst. Es kam zu Wartezeiten bei der Aufnahme von Patienten. Nach der Verzögerung soll das Ausbauprojekt spätestens Anfang 2017 in Angriff genommen werden.