Birr
Die «Linde» sucht dringend einen neuen Pächter

Eigentümer René Grütter sagt, warum das Restaurant geschlossen werden musste und wie es mit der geschichtsträchtigen Liegenschaft weitergeht.

Claudia Meier
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Die «Linde» wurde 1834 in Birr erbaut. Das Restaurant ist seit vergangenem Herbst geschlossen. Die Suche nach einem neuen Pächter verlief bisher erfolglos. ZVG

Die «Linde» wurde 1834 in Birr erbaut. Das Restaurant ist seit vergangenem Herbst geschlossen. Die Suche nach einem neuen Pächter verlief bisher erfolglos. ZVG

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Für die SVP Ortspartei sowie die Vereine war das Restaurant Linde in Birr das Stammlokal. Hier haben sich Mitglieder und Sympathisanten regelmässig getroffen. Am Scheunentor der Liegenschaft wurde letztes Jahr die «Wall of Birr» für Fotos aufgezogen. Damit betrieben die SVP und die Gemeinde gemeinsam Imagepflege. Gezeigt werden sollten die schönen, unbekannten Seiten der grössten Gemeinde im Eigenamt.

Doch seit vergangenem Oktober ist das Restaurant Linde geschlossen. Ein neuer Pächter ist weit und breit nicht in Sicht. Besitzer René Grütter erklärt: «Leider hat uns die Pächterin aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen von einem Tag auf den anderen verlassen.» Seither funktioniere die «Linde» wie eine Waldhütte, die für Anlässe gemietet werden kann. Man könne einen Caterer engagieren oder selbst in der Küche Hand anlegen.

Ideal für ein Zweier-Team

Für Eigentümer René Grütter, der als Parteiloser im Birrer Gemeinderat sitzt, ist die Situation nicht befriedend: «Wir hoffen sehr, dass wir bald einen neuen Pächter finden.» Er weiss, wie schwierig es heutzutage in der Gastronomiebranche ist. In den vergangenen fünf Jahren haben zwei Wirte in der «Linde» aufgegeben. «Obwohl wir ihnen entgegenkamen und sie unterstützten», fährt Grütter fort.

Dass für die «Linde» ein neuer Pächter gesucht wird, teilte die Besitzerfamilie sofort dem Bierlieferanten Feldschlösschen, dem Wirteverband, der Servicefachschule sowie einigen Branchenkennern mit. Bisher blieb die Suche allerdings erfolglos. Der Eigentümer mag aber noch nicht aufgeben und ist zuversichtlich, dass ein Zweier-Team (Küche und Service) sich in seinem Restaurant eine Existenz aufbauen könnte.

Mehr Gästezimmer geplant

Von der Geschichte her sei die «Linde» immer eine Dorfbeiz mit ländlichem Charakter, gutbürgerlicher Küche und ein Treffpunkt für jedermann gewesen. Deshalb betont René Grütter: «Wir wollen kein Gourmet-Restaurant, sondern eine Gaststube, in der auch Vereine willkommen sind und Arbeiter ein Znüni bekommen.» Dass sich die Randbedingungen und Gebräuche geändert haben, sei sich die Besitzerfamilie bewusst. Das bestehende Angebot von Gästezimmern soll in nächster Zeit durch einen Umbau erweitert werden, was das Restaurant jedoch nicht beeinträchtigen wird.