Wie soll sich die Genossenschaft Altstadt Brugg (GAB) künftig entwickeln? Die Generalversammlung ist dieses Jahr vor eine richtungsweisende Entscheidung gestellt worden.
Die Genossenschaft setzt sich in der Altstadt für preisgünstigen Wohnraum ein, mit der Absicht, ein Umfeld für eine durchmischte Bewohnerschaft zu entwickeln. Mit der Übernahme der ersten Liegenschaft an der Hauptstrasse 66 ist dies gelungen, stellt die GAB fest. Aber: «In den vergangenen Jahren wurde mehrmals die Übernahme einer weiteren Liegenschaft angestrebt, doch mit den steigenden Immobilienpreisen kann eine kleine Genossenschaft finanziell immer weniger mithalten, da die geforderten Marktpreise keinen günstigen Wohnraum mehr zulassen.»
Um die wirtschaftliche Situation zu verbessern, hat der Vorstand ein Zusammengehen mit einer anderen Genossenschaft geprüft. Das entsprechende Vorgehen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen wurden an der ordentlichen 7. Generalversammlung im Forum Odeon präsentiert.
Die mit 28 Teilnehmenden sehr gut besuchte Versammlung nahm die Gelegenheit zur offenen Diskussion rege wahr, teilt die GAB mit. Die anschliessende Abstimmung ergab mit 20 zu 6 Stimmen eine grosse Mehrheit zu Gunsten der Eigenständigkeit der GAB. Infolge dessen wurden Myrta Grieder und Thomas Baumgartner einstimmig in den Vorstand gewählt. Dieser besteht weiter aus Max Kuhn (Präsidium), Cordian Herrigel, Nelly Peter und Kaspar Ruoff. «Der Vorstand ist in der neuen Zusammensetzung nun gefordert, die gesteckten Ziele weiterzuverfolgen und zu realisieren», hält die GAB fest.
Den statutarischen Traktanden standen keine Widerstände entgegen. Einziger Wermutstropfen war die Entlassung des Gründungs- und Vorstandsmitglieds Jürg Dietiker, der sehr viel zum Gelingen in und ausserhalb der GAB beigetragen hat.
Die Genossenschaft Altstadt Brugg wurde 2012 gegründet mit dem Ziel, gemeinsam attraktive und erschwingliche Wohnungen und Arbeitsräu- me bereitzustellen, um wieder mehr Leben in die Brugger Altstadt zu bringen. Sie beabsichtigt, gezielt geeignete Liegenschaften zu erwerben und Wohn- und Gewerberäume für Nutzergruppen anzubieten, die zu einem vielseitigen und vitalen Altstadtgefüge beitragen. Mit der Sanierung von Liegenschaften soll ein Beitrag zu einem spannungsvollen und gepflegten Altstadtbild geleistet werden, so die GAB. (az)