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Pächter Christian Schübert will im Februar mit dem Konzept «Trinity» im Gasthaus Bären in Veltheim neu starten.
Die Covid-19-Pandemie hat der «Genossenschaft zur Erhaltung des Gasthofs zum Bären» in Veltheim im vergangenen Jahr sowohl schwierige wie schöne Situationen beschert. Einerseits wurde die Kündigung des Pächterpaars Ivonne und Stephan Haarbach aus gesundheitlichen Gründen und wegen der Coronakrise nach nur etwas mehr als einem Jahr von der Genossenschaft sehr bedauert. Andererseits bot Stephan Haarbach seine Hilfe an für die Suche eines Nachfolgers, was sofort klappte.
Mit Christian Schübert aus Ehrendingen übernimmt jetzt ein Hotelier den «Bären» im Vältner Dorfzentrum. Das Ziel des 42-Jährigen ist es, sofern es die aktuelle Situation zulässt, innerhalb der ersten beiden Februar Wochen offiziell zu eröffnen. Der genaue Termin wird noch rechtzeitig bekanntgegeben. «Wir sind absolut glücklich, dass wir in der Coronakrise einen so motivierten neuen Pächter gefunden haben», sagt Yvonne Berglund von der «Bären»-Genossenschaft.
Der zweifache Familienvater ist im Jahr 2007 von Franken in die Schweiz eingewandert. Seine berufliche Laufbahn hat der gebürtige Deutsche 1999 als Koch begonnen. Später absolvierte er eine Hotelfachausbildung sowie diverse Zusatz- und Weiterbildungen. Seine Ehefrau Maren lernte er 2009 als Arbeitskollegin in Leukerbad kennen. Sie ist ebenfalls gelernte Hotelfachfrau. 2010 übernahm Christian Schübert den ersten Direktionsposten in Wengen. Drei Saisons später wechselte er von den Bergen in die Züricher Innenstadt, wo er das Hotel Glärnischhof bis heute führen darf.
Das Coronajahr hat das Hotelgeschäft in den Städten hart getroffen. «Seit Mitte März steht unser Business quasi still», so Schübert. Eigentlich hätte das Jahr 2020 das beste Geschäftsergebnis in der Geschichte des Zürcher Unternehmens werden sollen. «Alle Zeichen standen für ein sehr erfolgreiches Jahr», fährt der Hotelier fort. Doch es sei alles anders gekommen.
«Für mich waren schon immer Krisen und Rückschläge auch eine Chance für Neues», sagt der 42-Jährige. Den Mut zu haben, eingefahrene Strukturen zu durchbrechen und neue Risiken einzugehen, habe ihn schon in seiner Jugend geprägt.
Im vergangenen Sommer hat er angefangen zu überlegen, wie er so gut wie möglich aus der aktuellen Krise herauskommen könnte. Da die Hotelbranche gerade in Zürich kurzfristig nicht zu retten oder zu ändern sei, habe er sich wieder auf seine Wurzeln als Koch besonnen. Schnell hatte er ein Grobkonzept entwickelt, das die lokale Bevölkerung ansprechen und unabhängig von äusseren Gegebenheiten funktionieren sollte.
Dann ging es ans Umsetzen: Schübert zog die Kochjacke an und probierte diverse Gerichte aus. Zu jenem Zeitpunkt war es ihm allerdings nicht möglich, im Zürcher Hotel eine Strategieänderung vorzunehmen, weil die Eigentümerschaft zuerst mal die Krise abwarten wollte. Das kam für Schübert aber nicht in Frage und er setzte alles auf eine Karte. Er suchte sich ein geeignetes Lokal und wurde Ende September in Veltheim fündig.
Im «Bären» fand er die optimale Ausgangslage für einen Neuanfang. «Die Lage erlaubt es unserer Familie, nicht umziehen zu müssen und die Verbundenheit zur Region bleibt bestehen. Perfekt», so Schübert. Die Formalitäten waren schnell geklärt.
Unter dem neuen Konzept «Trinity» versteht der Pächter die Dreifaltigkeit des guten Geschmacks. Nach dem Grundsatz «Slow Food meets Fast Food» will er seine Gäste verwöhnen. Angeboten werden Schnitzel «Wiener Art», Cordon bleu und vielfältige Burger-Gerichte sowie vegetarische Varianten.