Brugg/Windisch
Der 30-jährige Kampf ist ein Schritt weiter: Projekt Süssbachunterführung wurde überarbeitet

Der Kanton hat nun die meisten Minimalforderungen der Brugger und Windischer Velofahrer in den neuen Vorschlag aufgenommen. Durch die Anpassungen werden Massnahmen zur Beibehaltung der Hochwassersicherheit erforderlich. Daran wird zurzeit gearbeitet.

Claudia Meier
Drucken
Nach der Sanierung wird das Velofahren in der Süssbachunterführung zwischen Brugg und Windisch erlaubt.

Nach der Sanierung wird das Velofahren in der Süssbachunterführung zwischen Brugg und Windisch erlaubt.

Bilder: Michael Hunziker (Brugg, 14. November 2019) Bild: zvg

Der 30-jährige Kampf der Velofahrer für eine sichere Verbindung zwischen Brugg und Windisch ist einen Schritt weiter. Im Februar dieses Jahres kritisierte Hörby Künzi, Präsident von Pro Velo Brugg-Windisch, den Projektentwurf des Kantons für die Sanierung der Süssbachunterführung noch vehement. Es sei ein Hohn, hier von einer befahrbaren Verbindung zu sprechen, sagte Künzi etwa zur schmalen und steilen Nordrampe.

Gegen das Bauvorhaben waren beim Kanton drei Einwendungen eingegangen: Neben Pro Velo hatten ein Privater und die Feuerwehr (offenbar wegen Unterhalts nach Überschwemmungen) Bedenken angemeldet. Nach Besprechungen vor Ort hat das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) das Projekt angepasst. Pro Velo Brugg-Windisch zeigt sich erleichtert, dass sich ein guter Kompromiss abzeichnet. Mit nur etwas gutem Willen und einigen einfachen Überlegungen hätten sich sehr grosse, wesentliche Verbesserungen erzielen lassen, hält Hörby Künzi fest. Dies, nachdem die Fachleute über Jahre geplant und diskutiert hätten.

Zufahrtsrampen sind weniger steil als ursprünglich geplant

«Die meisten unserer Minimalforderungen sind in den neuen kantonalen Vorschlag aufgenommen worden», fährt Künzi fort. So wurde auch, wie von Pro Velo Brugg-Windisch verlangt, ein externes Verkehrsgutachten erstellt. Die darin vorgeschlagene Lösung für eine Schikane sei nun ebenfalls 1:1 ins angepasste Projekt eingeflossen. «Wieso schafft es der Kanton nicht, auch ohne eine Einsprache ein ausgegorenes Projekt auszuschreiben?» In der Zwischenzeit seien mit allen Einwendern Gespräche geführt worden, sagt Projektleiter Guido Sutter vom BVU.

Die Steigung der Zufahrtsrampe wird auf ca. 13% reduziert.

Die Steigung der Zufahrtsrampe wird auf ca. 13% reduziert.

Bilder: Michael Hunziker (Brugg, 14. November 2019) Bild: zvg

Daraus hätten sich Projektoptimierungen in den beiden Portalbereichen zur Verbesserung der Übersichtlichkeit ergeben. «Zusätzlich wird auf Seite Brugg ein Spiegel vorgesehen und die versetzte Schranke zur Reduktion der Geschwindigkeit aus der Unterführung in den Rampenbereich verschoben», erklärt der kantonale Projektleiter. Ebenso könnten durch die Projekt­anpassungen die Steigungen der seitlichen Zufahrtsrampen auf Seite Windisch auf 10% und auf Seite Brugg auf zirka 13% reduziert werden.

An der Hochwassersicherheit muss noch gearbeitet werden

«Hydraulische Untersuchungen durch den von uns beauftragten Wasserbauingenieur haben gezeigt, dass infolge der Projektanpassungen unterwasserseitig noch Massnahmen zur Beibehaltung der Hochwassersicherheit erforderlich sind», fährt Guido Sutter fort. Diese Massnahmen würden zurzeit noch evaluiert. Anschliessend erfolge die Abstimmung mit den durch die Projektanpassungen zusätzlich betroffenen Grundeigentümern und die Fertigstellung der Pläne.

Die angepassten Dokumente werden danach den Einwendern mit der schriftlichen Stellungnahme des Kantons zugestellt. «Sofern daraufhin die Einwendungen zurückgezogen werden, kann der Regierungsrat das Projekt gutheissen. Es folgen das Landerwerbsverfahren und die Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund über die Kostenbeteiligung aus dem Agglomerationsfonds», sagt Guido Sutter zum weiteren Vorgehen.

Eine verbindliche Aussage zu den Terminen ist für den Projektleiter «leider nicht möglich». Verschiedene Schritte seien mit Unsicherheiten behaftet und nur bedingt beeinflussbar. Weil es sich bei der Umgestaltung um ein Projekt an der nationalen Radroute handelt, sind für die Stadt Brugg keine Kosten zu erwarten. Vor einem Jahr war von 920'000 Franken die Rede für die Umgestaltung auf 82 Metern Länge.